Herthas Pechvogel Diego Demme beschenkte sich Donnerstag zu seinem 33. Geburtstag selbst. Nach sieben Wochen Pause trainierte der Mittelfeldboss zum ersten Mal wieder mit dem Team. Endlich ist Besserung in Sicht! Doch wann er sein Comeback gibt, bleibt offen.
Acht Spiele (siebenmal Zweite Liga, einmal Pokal) machte Demme, der im Sommer vom SSC Neapel kam, für die Blau-Weißen, dann streikte sein Körper plötzlich. Vor dem Spiel auf Schalke (2:2) am 5. Oktober musste er passen. Er fühlte sich schlapp und unwohl, hatte Schwindelgefühle. Die Ärzte rätselten, angeblich soll ein Nerv eingeklemmt gewesen sein, was ihn lahmgelegt hat.
Nach einer Woche versuchte er Mitte Oktober wieder zu trainieren. Klappte nicht! Demme war gezwungen, sich komplett auszukurieren. Vor drei Wochen konnte er immerhin wieder individuell an seiner Fitness arbeiten. An seinem Geburtstag stieß er nun auf dem Schenckendorffplatz wieder zum Team. Große Freude bei ihm und auch beim Trainer Cristian Fiel.
Fiel: „Wir müssen gucken, wie Demme es verkraftet“
Der Coach erklärte danach: „Diego Demme hat bis auf Standards komplett alles mitgemacht. Jetzt müssen wir gucken, wie er das Ganze verkraftet. Und dann schauen wir, was passiert.“ Fiel braucht seinen Mittelfeldboss vor der Abwehr für einen geordneten Spielaufbau mit viel Übersicht. Doch der Coach weiß auch, dass ein zu frühes Comeback immer ein Risiko ist.
Fiel erkundigte sich nach der Einheit sofort bei Demme, wie es ihm geht: „Er sagte nach dem Training, dass alles okay sei. Das Einzige, was zählt, ist, dass der Junge wieder auf dem Platz war. Nur das ist wichtig. Er will nur Fußball spielen.“ Tendenz: Das Heimspiel gegen Ulm am Sonnabend kommt zu früh, ein Teileinsatz nächste Woche beim 1. FC Magdeburg ist machbar, wenn Demme jetzt weiter voll mittrainieren kann.

Fabian Reese brennt auf Comeback
Und wie sieht es beim Publikumsliebling Fabian Reese (26) nach seiner Fuß-OP im Sommer aus? Der linke Flügelflitzer trainiert seit Dienstag mit der Mannschaft. Fiel: „Bei den Spielformen, wo es zur Sache geht, haben wir ihn noch rausgelassen. Noch mal: Wir reden über vier Monate Pause. Und jetzt ist seine dritte Einheit mit der Mannschaft.“
Fiel mahnt: „Deshalb müssen wir da kühlen Kopf bewahren. Wir sind jeden Tag im Austausch, dann werden wir gucken, was passiert mit Sonnabend.“ Der ehrgeizige Volle-Pulle-Fußballer drängt auf sein Comeback, doch Sonnabend wäre wahrscheinlich noch zu früh. Tendenz: Auch Reese spielt erst nächste Woche in Magdeburg, um dann im Pokal-Achtelfinale in Köln am 4. Dezember wieder voll aufdrehen zu können.

Linus Gechter ist gegen Ulm wieder im Kader
Der einzige Langzeitverletzte, der Sonnabend wieder spielen könnte, ist Innenverteidiger Linus Gechter (20). Fiel zu dem Abwehrspieler, der sich im September die Schulter gebrochen hatte: „Linus hat vergangene Woche schon die meisten Sachen gemacht und ist jetzt komplett mit dabei. Er macht alles mit und ist eine Option für den Kader.“ Tendenz: Gechter kommt für 20 Minuten als Joker gegen Ulm. In der Startelf bilden Pascal Klemens und Marton Dardai das Duo im Abwehrzentrum. ■