Herthas Fans können sich über das aberkannte Tor von Michael Cuisance in den Schlussminuten nach dem 2:2 gegen Ulm ärgern. Doch viel schlimmer war das Spiel der blau-weißen Profis. Im Olympiastadion klappt einfach nicht viel.
Noch kein Heimspiel war überzeugend. Zwei schleppende Siege gegen die Abstiegskandidaten Braunschweig (3:1) und Regensburg (2:0), dazu vier Niederlagen und jetzt dieses Remis gegen den Aufsteiger Ulm. So kann Hertha die Aufstiegsträume abhaken.
Das Problem ist und bleibt das gleiche. Nach einer Führung setzt bei den Spielern eine Blockade. Ergebnis verwalten, statt Angriffsspiel gestalten. Die Blau-Weißen hatten einen Traumstart. Ibo Maza traf nach nur sechs Minuten mit einem tollen Kracher zum 1:0. Stark angefangen, noch stärker nachgelassen und den Ausgleich kassiert. Zweite Halbzeit, schnelles 2:1 durch Derry Scherhant, danach wieder auf die Bremse getreten und das 2:2 kam folgerichtig.
Wo klemmt es wirklich in diesem Team? Die Frage stelle ich mir seit Wochen nach jedem Heimspiel. Erdrückt die euphorisierte Fankulisse die Spieler? Sind die Jungprofis zu unerfahren und kommen mit dem positiven Druck durch die Anhänger nicht klar? Spätestens jetzt mit diesem 2:2 gegen Ulm ist es ein Heimkomplex und das ist negativer Druck für die Psyche.
Trainer Cristian Fiel beklagt es seit Wochen, dass einfach nicht mutig weitergespielt wird. Warum immer wieder der Verwaltungsmodus? Ist er so tief in den Köpfen drin? Auswärts klappt es ja, aber eben nicht im Olympiastadion. Sieben Punkte in sieben Heimspielen. Das geht einfach nicht. So kann Hertha nie aufsteigen.