Pflicht nicht erfüllt! Hertha BSC spielt im Olympiastadion vor 41.758 Fans gegen Aufsteiger SSV Ulm nur 2:2 (1:1). Wieder mal mit viel Krampf, wieder mal Frust wegen des VAR. Der annullierte den Siegtreffer von Michael Cuisance in der 86. Minute. Noch ärgerlicher war aber, dass die Blau-Weißen es einfach nicht in einem Heimspiel schaffen, 90 Minuten konstant zu spielen.
Die Champions-League-Helden von 1999/2000 waren im Olympiastadion - 25 Jahre nach dem legendären Nebelspiel gegen den FC Barcelona (1:1). Das musste doch einfach die jetzigen Spieler beflügeln. Tat es auch! Hertha im bedingungslosen Vorwärtsgang gegen Ulm.
Nach nur sechs Minuten machte Superjuwel Ibo Maza genau das Richtige. Aus 22 Metern zog er hart ab- der Flatter-Hammer krachte ins Ulmer Tor. SSV-Keeper Niclas Thiede versuchte zu fausten, doch der Schuss war zu hart. Von seinen Händen knallte der Ball unter die Latte - 1:0 für die Blau-Weißen. Maza macht sich mit seinem vierten Liga-Tor selbst sein Geburtstagsgeschenk (wird am Sonntag 19 Jahre jung). Mit diesem Traumtor erhöht der offensive Mittelfeldspieler weiter seinen Marktwert ...
Winkler-Schock nach einer halben Stunde

Nach der schnellen Führung ließen sich die Blau-Weißen aber mal wieder zu sehr zurückdrängen. Unverständlich! Doch viel schlimmer war dann dieser Schock. Marten Winkler fiel ohne Einwirkung eines Gegenspielers nach einem Pass auf Michael Cuisance vor Schmerzen um - mit Verdacht auf Muskelfaserriss musste der Flügelflitzer ausgewechselt werden, für ihn kam Palko Dardai (32.).
Das muntere Hertha-Spiel war dann endgültig verpufft und die Spatzen wurden immer frecher. Logische Folge: In der 38. Minute glich Semir Telalovic zum 1:1 aus. Mit dem Remis ging es in die Pause. In der Kabine gab es dann die Ansprache von Trainer Cristian Fiel. Sie zeigte in der zweiten Halbzeit dann auch Wirkung.
Scherhant staubt zum 2:1 ab
Wieder mehr Dampf nach vorne. Innenverteidiger Marton Dardai legte einen Sturmlauf hin - Doppelpass mit Cuisance. Doch Dardais Schuss ging knapp neben den linken Pfosten (47.). Nur fünf Minuten später dann endlich wieder Jubel. Erst schoss Maza aus Nahdistanz, Ulms Torwart Thiede konnte den Ball nur nach vorne abwehren. Derry Scherhant musste nur noch zum 2:1 abstauben.
Cuisance trifft, aber VAR funkt dazwischen
Aber wieder das gleiche Nachlassen nach einer Führung. Ulms Maurice Krattenmacher durfte einfach mal durch die blau-weiße Hälfte durchmarschieren und traf aus 18 Metern per Flachschuss zum 2:2 (59.). Dann wurde es mal wieder richtig wirr! In der 86. Minute traf Cuisance zum 3:2. Doch VAR Timo Gerach (Landau) meldet sich. Cuisance soll angeblich vorher einen Ulmer geschubst haben, das Tor wurde annulliert. Der dritte Heimsieg war futsch.