Herthas zwei Gesichter: Auswärts ein Aufstiegskandidat, zu Hause ein Kellerkind. Erst zwei von sechs Heimspielen wurden gewonnen, vier verloren. Sonnabend (13 Uhr) der nächste Versuch gegen Aufsteiger SSV Ulm, die Bilanz im Olympiastadion aufzupolieren. Wenn es nicht klappt, sind die blau-weißen Träume von der Bundesliga-Rückkehr wohl endgültig futsch.
In der Fremde wurden elf Punkte geholt (Platz 3), zu Hause nur sechs (Platz 14). Das macht bisher nur 17 Zähler und damit Rang 11 in der Zweiten Liga. Der Wahnsinn daran: Hätte Hertha nur zwei Spiele mehr in der Betonschüssel gewonnen, statt verloren, würden die Blau-Weißen mit 23 Punkten Spitzenreiter der Zweiten Liga sein.
Sportdirektor Benjamin Weber drückt sich noch moderat aus, wenn es um die Heimspiele geht: „Natürlich sind wir mit der Punkteausbeute nicht ganz zufrieden. Gerade zu Hause müssen wir mehr Punkte holen. Da müssen wir besser werden.“
Bis Weihnachten hat Hertha noch zwei Heimspiele gegen Aufsteiger und Abstiegskandidaten: Sonnabend gegen Ulm (Platz 17) und am 13. Dezember gegen Preußen Münster (Platz 16). Es sind Pflichtsiege und damit ist der Druck besonders hoch. Alles andere wäre eine Blamage!
Nur zwei Heimsiege gegen Abstiegskandidaten
Die einzigen bisherigen Saisonsiege im Olympiastadion schafften die Blau-Weißen gegen zwei andere Abstiegskandidaten - 2:0 gegen Schlusslicht Regensburg und 3:1 gegen den Tabellenfünfzehnten Braunschweig. Das kann nicht der Anspruch sein.

Die treuen Hertha-Fans sorgen immer wieder für eine Traumkulisse in der Betonschüssel. Mega-Unterstützung für die Spieler. Die Frage bleibt: Erdrückt gerade diese euphorische Atmosphäre die jungen Spieler? Sie wollen das Beste aus sich herausholen, aber verkrampfen dabei.