Ernster Zwischenfall

Gift-Alarm: Eishockey-Topspiel abgebrochen! Halle evakuiert!

Das DEL-Spitzenspiel zwischen den Fischtown Pinguins und dem ERC Ingolstadt musste nach einem Drittel abrupt beendet werden.

Author - Michael Heun
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Nach kurzer Beratung brechen die Schiedsrichter das Spiel ab.
Nach kurzer Beratung brechen die Schiedsrichter das Spiel ab.Burghard Schreyer/Imago

Dramatische Szenen in der Eisarena Bremerhaven: Das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen den Fischtown Pinguins und dem ERC Ingolstadt endete abrupt – und nicht, weil einer der beiden Teams das Eis dominierte, sondern wegen eines hochgefährlichen Ammoniak-Lecks!

Plötzlicher Abbruch nach 20 Minuten

Die Partie war spektakulär gestartet. Der Spitzenreiter ERC Ingolstadt führte bereits nach Toren von Fabio Wagner (8. Minute) und Philipp Krauß (13. Minute) mit 2:0, als die Situation eskalierte. Zu Beginn des zweiten Drittels stoppte der Schiedsrichter das Spiel unvermittelt, und nur Minuten später wurde die vollbesetzte Halle evakuiert.

Grund für den Alarm: Ein Mitarbeiter hatte während der Drittelpause eine Kühlleitung unter dem Eis getroffen. Durch das beschädigte Rohr trat das giftige Gas Ammoniak aus – eine potenziell tödliche Gefahr!

Gefährliches Gas in der Eisarena

Ammoniak, das zur Kühlung der Eisflächen genutzt wird, ist nicht nur extrem geruchsintensiv, sondern auch giftig. Bereits geringste Mengen können Atemwege und Augen reizen, in höherer Konzentration sind die Dämpfe lebensgefährlich. Augenzeugen berichten, dass der typische stechende Geruch in der Halle wahrnehmbar war. „Einige Jungs haben gesagt, sie konnten es riechen, und da wussten wir direkt, dass es vorbei ist“, schilderte Pinguins-Stürmer Dominik Uher die brenzlige Situation.

Ruhige Evakuierung – aber wie geht es weiter?

Die Zuschauer verließen die Halle geordnet, während die Verantwortlichen der Liga die Lage bewerteten. Nach 90 Minuten wurde das Spiel dann offiziell abgebrochen. Jetzt stellt sich die Frage: Wird die Partie wiederholt oder gewertet? „Es wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um zu klären, ob das Problem eine technische Störung war oder vom Club verursacht wurde“, erklärte DEL-Spielbetriebsleiter Jörg von Ameln.

Für die Pinguins ist die Situation besonders bitter. Sie hatten sich intensiv auf das Heimspiel vorbereitet, doch nun stehen Fans und Team vor einer ungewissen Zukunft. „Ich hoffe, wir können das Spiel nachholen. Sie kommen ja in drei Wochen wieder zu uns – vielleicht lässt sich ein Doppelspieltag organisieren“, so Uher.

Der ERC Ingolstadt (helle Trikots) lag mit 2:0 vorn, als das Spiel abgebrochen wurde.
Der ERC Ingolstadt (helle Trikots) lag mit 2:0 vorn, als das Spiel abgebrochen wurde.Burghard Schreyer/Imago

Gift-Lecks keine Seltenheit im Eishockey

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Ammoniak-Leck ein Spiel lahmlegt. Bereits 2019 kam es bei einem Testspiel in Norwegen zu einer ähnlichen Situation. Dort wurde ein Spiel abgesagt, noch bevor Zuschauer oder Spieler die Halle betreten hatten. Der Vorfall in Bremerhaven zeigt jedoch erneut, wie gefährlich defekte Kühlleitungen in Eishallen sein können.

Blick nach vorne: Auf zum Meister nach Berlin

Während die Ermittlungen laufen, bleibt den Fischtown Pinguins keine Zeit, lange zu trauern. Bereits am Sonntag steht das nächste Spiel beim amtierenden Meister in Berlin auf dem Plan. „Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde“, erklärte Center Ziga Jeglic. „Jetzt müssen wir uns trotzdem auf Sonntag vorbereiten.“

Prognose: Weitere Unsicherheiten für die Pinguins

Die kommenden Tage könnten entscheidend sein – nicht nur für die Fans in Bremerhaven, die auf eine Wiederholung des Spiels hoffen, sondern auch für die Zukunftssicherheit der Eisarena. Ob der Vorfall Konsequenzen für den Spielbetrieb hat, wird sich zeigen. Eins ist jedoch sicher: Die Pinguins werden alles tun, um den Schock vom Freitagabend hinter sich zu lassen und in Berlin zu punkten.