Er hat alles – den Zauber, den Touch, das Tempo. Neymar war einer, der das Spiel auf den Kopf stellte. Ein Künstler, ein Entertainer. Und doch ist der Brasilianer bis heute vor allem eins: ein Spieler, der polarisiert wie kein Zweiter.
In einem ungewöhnlich persönlichen Interview hat sich der 33-Jährige nun über die Schattenseiten seiner Karriere beklagt – und dabei ordentlich Emotionen rausgelassen. „Ich habe meine ganze Karriere damit verbracht, ein wenig traurig zu sein“, sagt Neymar im Gespräch mit seiner Lebensgefährtin Bruna Biancardi. Die Leute würden urteilen, ohne ihn zu kennen. Und weiter: „Manchmal hassen dich Menschen, obwohl sie nichts über dich wissen.“
Neymar: Tragische Figur oder einfach nur selbst schuld?
Doch klar ist: Neymar trägt an seinem Image mit. Nicht nur ein bisschen. Seit Jahren steht der Brasilianer sinnbildlich für das, was viele Fans hassen – Schwalben, Schauspielerei, ständiges Reklamieren. Jeder erinnert sich an seine legendären Pirouetten nach harmlosen Fouls. Da kann der Frust der Zuschauer schon mal kippen.

Jetzt also: die große Selbstoffenbarung. Neymar will verstanden werden. Redet über Druck, Social Media, die ständige Bewertung seiner Person. 230 Millionen Follower hat er – aber offenbar niemanden, der ihn wirklich kennt. Seiner Liebe zum Spiel tut das alles dennoch keinen Abbruch. „Solange ich Fußball spiele, wirst du mich teilen müssen, meine Liebe“, sagt er zu Biancardi.
Neymar will mit Brasilien zur WM 2026
Sportlich kehrte Neymar zuletzt zurück zu seinem Jugendklub FC Santos. Sein Ziel: Fit werden für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko, um von Brasiliens neuem Nationalcoach Carlo Ancelotti nominiert zu werden. Seine Form? Seit Jahren ein Schatten früherer Tage. Seine Motivation? Schwankend.
Was bleibt von Neymar? Ein Jahrhunderttalent, das nie die Herzen aller erobert hat. Weil er auf dem Platz oft übertrieb, sich im Rampenlicht verlor. Jetzt bittet er um Verständnis – und klingt dabei eher wie ein gekränkter Star als wie ein großer Sportler.