Woltemade-Wahnsinn

Transfer-Zoff beim FC Bayern: Matthäus lässt Hoeneß toben!

Während Stuttgarts Nick Woltemade im Finale der U21-EM abtaucht, streiten sich zwei Bayern-Legenden mal wieder um Millionen und Moral.

Author - Sebastian Schmitt
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Lothar Matthäus spricht über eine mögliche Ablöse für Nick Woltemade und bringt damit Uli Hoeneß im Transfer-Poker des FC Bayern mit dem VfB Stuttgart mal wieder auf die Palme (Montage).
Lothar Matthäus spricht über eine mögliche Ablöse für Nick Woltemade und bringt damit Uli Hoeneß im Transfer-Poker des FC Bayern mit dem VfB Stuttgart mal wieder auf die Palme (Montage).Sven Simon/imago

Es gibt Transfergerüchte, die machen neugierig. Und es gibt Transfergeschichten, die machen Kopfschmerzen. Die Geschichte um Nick Woltemade ist letzteres – und sie droht, alles zu sprengen. Den VfB Stuttgart. Den FC Bayern. Und die Nerven der Beteiligten.

Die Bayern wollen ihn. Sofort. Der Spieler selbst – angeblich auch. Und der Preis? Explodiert täglich. Zwischen 60 und 100 Millionen Euro steht mittlerweile alles im Raum. Für einen 23-Jährigen, der beim VfB eine bärenstarke Saison gespielt hat, aber bei der U21-EM im Finale gegen England (2:3 n. V.) eher abtauchte.

Woltemade-Wahnsinn: Uli Hoeneß wirkt aus der Zeit gefallen

Und als wäre das Transfer-Theater nicht schon laut genug, platzt mal wieder Uli Hoeneß mit Anlauf dazwischen. Weil Lothar Matthäus – auch so ein Dauerbrenner – im Bild-Interview meinte, 60 Millionen Euro Ablöse seien „eher zu wenig“, geht der Ehrenpräsident im Kicker steil: Matthäus habe „nicht alle Tassen im Schrank“. Dazu der Klassiker: „Diese TV-Experten sind mir seit langem ein Dorn im Auge“, poltert Hoeneß und nannte neben Matthäus noch Didi Hamann, Fredi Bobic aktuell bei der Klub-WM oder Michael Reschke, der einst als Technischer Direktor in München gearbeitet hatte.

Stuttgart-Stürmer Nick Woltemade ist wegen des Interesses des FC Bayern in aller Munde. Der Stress auf dem Transfermarkt merkte man ihm im Finale der U21-EM an.
Stuttgart-Stürmer Nick Woltemade ist wegen des Interesses des FC Bayern in aller Munde. Der Stress auf dem Transfermarkt merkte man ihm im Finale der U21-EM an.DeFodi Images/imago

Matthäus reagierte in Bild eher gelassen auf die Angriffe. „Ich bin die Beleidigungen von Uli Hoeneß gewohnt und nehme sie nicht mehr ernst. Das macht er seit 20, 25 Jahren. Das lasse ich nicht an mich herankommen, da bekommst du eine dicke Haut“, sagte er. Hoeneß lebe „nach wie vor in seiner Welt und hat immer noch nicht verstanden, dass sich nicht nur der Fußball, sondern auch das Business weiterentwickelt hat.“

Tatsächlich wirkt Hoeneß wie ein Mahner aus einer anderen Zeit. Einer, der auf alles eindrischt, was nicht seiner Meinung ist. Offiziell ist Hoeneß nur noch Ehrenpräsident. Aber jeder weiß: An der Säbener Straße zieht er weiter die Fäden. Kein Transfer, kein Trainer, keine Entscheidung ohne seinen Schatten. Und genau das wird zum Problem. Denn statt Weitsicht regiert der Reflex. Wer widerspricht, wird öffentlich abgewatscht. Wer Fragen stellt, wird diskreditiert.

Uli Hoeneß schadet dem FC Bayern immer mehr

Was einst als Manager-Geschick durchging, wirkt heute wie eine Endlosschleife aus Wut, Stolz und Sturheit. Uli Hoeneß war jahrzehntelang das Gesicht des FC Bayern. Jetzt ist er nur noch die lauteste Stimme. Und genau das droht dem Klub immer mehr auf die Füße zu fallen.

Und Woltemade? Steht zwischen allen Fronten. Sein Vertrag in Stuttgart läuft bis 2028. Ohne Ausstiegsklausel. Wie die Sache weitergeht? Ob und zu welchen Konditionen Woltemade zum FC Bayern wechseln darf? Offen. Sicher ist nur: Der nächste Hoeneß-Wutanfall kommt ganz bestimmt.