Eigentlich wollte Thomas Müller am Montag endlich verkünden, für welchen Klub er nach 25 Jahren beim FC Bayern in Zukunft spielt. Doch statt Abschiedstränen und Willkommensjubel steckt der Weltmeister von 2014 mitten in einem Transfer-Wirrwarr. Denn nicht nur ein Klub, sondern gleich eine ganze Liga muss plötzlich um seinen Wechsel kämpfen – gegen die eigenen Regeln.
Thomas Müller (35) will nach Kanada – doch Amerika stellt sich quer. Die Vancouver Whitecaps stehen bereit, die Fans hyperventilieren, und Müller selbst hat sich längst entschieden. Nur ein Detail fehlt: das grüne Licht aus Cincinnati!
Denn dort hat sich der FC Cincinnati die in den USA so genannten „Discovery Rights“ am Ex-Bayern-Star gesichert – ein MLS-eigenes Konstrukt, das jedem Klub erlaubt, sieben Wunschspieler zu „claimen“, also sich exklusive Transferrechte zu sichern. Auch wenn der Spieler nie dort auflaufen wollte.
Ablösestreit blockiert MLS-Wechsel von Thomas Müller
Und jetzt wird’s teuer: Cincinnati fordert mehr als 400.000 Dollar Ablöse – deutlich mehr als Charlotte 2024 für Marco Reus von LA Galaxy kassierte. Vancouver stellt sich quer. Die MLS schaltet sich ein, will als Vermittler den Deal retten.

Denn klar ist: Müller in der MLS wäre ein Prestige-Coup für die gesamte Liga. Ein Weltmeister, ein Typ, ein Gesicht – genau das, was David Beckham einst für LA war. Und genau das, was die MLS jetzt für ihr Image braucht.
Thomas Müller will bis Ende 2026 in die MLS
Schon das Timing seines Abschiedsvideos vom FC Bayern war sinnbildlich: Laut Süddeutscher Zeitung im Mai aufgezeichnet, existiert sogar ein alternatives Ende – ganz ohne Wechsel, nur mit einem leisen „Schee war’s“.

Jetzt aber ist klar: Müller will nach Vancouver und sofort in die laufende Saison einsteigen. Ein Vertrag bis 2026 ist angepeilt, die letzten Details sind Formsache. Wäre da nicht Cincinnati und das Rechte-Monopol.
Thomas Müller in Kanada: Vancouver träumt vom Wunder
In Kanada hoffen sie weiter. Die Vancouver Sun schreibt schon jetzt: „Das Ding mit Wundern ist, dass sie selten sind – aber sie geschehen.“ Und ein Müller-Wechsel? Wäre laut der Zeitung „der größte Transfer der Vereinsgeschichte – und einer der bedeutendsten sportlichen Momente der Stadt überhaupt“. Offenbar auch größer als die Olympischen Spiele: Vancouver hat 2010 immerhin Winter-Olympia veranstaltet.
Vancouver, das sonst meist auf den großen Durchbruch wartet – ob mit den Whitecaps oder den Eishockey-Canucks – könnte mit Müller endlich einen Sieg feiern, der bleibt. Wenn Cincinnati denn mitspielt.