Die Männer von Guagas Las Palmas sind ein Gegner, der auf den ersten Blick vielleicht älter wirkt, aber laut Experten alles andere als harmlos ist. Für die Berliner wird die Partie zum Lackmustest: Wo stehen sie wirklich nach einem wackligen Saisonstart und einem Formanstieg in den vergangenen Wochen?
Ein Gegner voller Erfahrung und gefährlicher Routiniers
Guaguas Las Palmas ist kein Team der wilden Jugend – es ist ein Ensemble aus Volleyball-Größen, die ihre besten Jahre vielleicht hinter sich haben, deren Können aber weiterhin Champions-League-Niveau besitzt. Volleyball-Kommentator und Podcaster Peter Große beschreibt die Spanier als „Team, das gespickt ist mit Topstars vergangener Tage“. Der prominenteste Name: Osmany Juantorena, einer der prägendsten Außenangreifer der letzten 20 Jahre. Mit 40 Jahren ist er weiterhin ein Faktor, den kein Gegner ignorieren kann.
Auch Nicolás Bruno, ein argentinischer Außenangreifer mit viel internationaler Erfahrung, zählt zu den Spielern, die Las Palmas so unangenehm gefährlich machen. Große warnt: „Das ist eine sehr routinierte Mannschaft, die wenig anbieten und gnadenlos zuschlagen wird, wenn die Volleys Fehler machen.“ Für die Berliner bedeutet das: Konzentration von der ersten bis zur letzten Aktion.
Tickets noch erhältlich – ein europäischer Abend mit großer Kulisse
Für Fans, die den internationalen Auftakt der BR Volleys live erleben wollen, gibt es weiterhin Tickets. Die Preise beginnen bei 15 Euro ermäßigt und 20 Euro regulär, die teuerste Kategorie kostet 50 Euro. Erfahrungsgemäß wird die Max-Schmeling-Halle zum Champions-League-Start laut, farbig und stimmungsvoll – ein Faktor, der Berlin in engen Spielen regelmäßig trägt.

Die Gruppengegner: Prag schlagbar, Perugia nahezu unantastbar
Die Champions-League-Gruppe der Berliner steckt voller Kontraste.
Neben Las Palmas trifft das Team in den kommenden Wochen auf VK Lvi Prag und den italienischen Titelverteidiger Sir Sicoma Monini Perugia.
VK Lvi Prag: Pflichtaufgabe für Berlin
Nach Großes Einschätzung ist Prag der Gegner, den Berlin zwingend schlagen muss, um die K.-o.-Phase zu erreichen. Die Tschechen stecken trotz Meisterschaft im Vorjahr in einer schwierigen Saison und liegen aktuell nur auf Rang vier. Mit Jakub Janouch steht dort ein bekanntes Gesicht auf dem Feld – der Zuspieler spielte einst erfolgreich in Friedrichshafen.
Sir Sicoma Monini Perugia: Der Übergegner
Perugia ist das Maß aller Dinge in dieser Gruppe und vielleicht im gesamten Wettbewerb. Der italienische Spitzenklub ist nicht nur Titelverteidiger, sondern führt auch die extrem starke italienische Liga an. Große bringt es auf den Punkt: „Es wäre fast schon ein Wunder, wenn sie nicht den Gruppensieg holen.“ Für Berlin bedeutet das: Jeder Satz, jeder Punkt gegen dieses Team wäre ein Bonus. Um die nächste Runde zu erreichen, müssen die BR Volleys mindestens Gruppenzweiter werden – oder einer der besten Gruppendritten.

Rückblick: Wo Berlin herkommt – und wo sie hinwollen
In der vergangenen Saison überstanden die BR Volleys die Gruppenphase, scheiterten jedoch im Achtelfinale knapp am Ligakonkurrenten SVG Lüneburg. In diesem Jahr hält Experte Große das Viertelfinale für möglich – zumindest, wenn die Mannschaft ihr Maximum ausschöpft.
Doch die Champions League ist anspruchsvoller geworden. Nach Jahren, in denen durch den Ausschluss russischer Teams schwächere Klubs nachrückten, wurden die freien Plätze nun per Wildcard vergeben – und zwar an durchweg starke Vereine. Dadurch ist die Leistungsdichte spürbar gestiegen.
Formcheck: Berlin stabilisiert sich, doch die echten Prüfungen stehen bevor
Der Bundesliga-Start der Volleys verlief wacklig, doch zuletzt hat sich das Team gefangen. In der Liga steht Berlin mittlerweile auf Rang drei, und sowohl Aufschlag als auch Annahme haben sich laut Große deutlich verbessert. Gegen die stärksten nationalen Gegner – Lüneburg, Friedrichshafen und Düren – setzte es jedoch Niederlagen.
Das zeigt, dass die Mannschaft zwar auf dem Weg nach oben ist, aber noch nicht dort, wo ein Champions-League-Team sein muss.




