Der klare KURIER-Kommentar

Hertha-Pleite zeigt: So wichtig ist Wunderkind Kennet Eichhorn

Superjuwel Kennet Eichhorn mussten wegen Muskelproblemen pausieren, seine Dynamik im Mittelfeld fehlte beim 0:2 gegen den 1. FC Magdeburg.

Author - Wolfgang Heise
Teilen
Herthas Kennet Eichhorn glänzte noch beim 6:1-Pokalsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Jetzt fehlte der junge Mittelfeldspieler beim 0:2 gegen den 1. FC Magdeburg.
Herthas Kennet Eichhorn glänzte noch beim 6:1-Pokalsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Jetzt fehlte der junge Mittelfeldspieler beim 0:2 gegen den 1. FC Magdeburg.IMAGO/nordphoto/Engler

Als ich den Aufstellungsbogen eine Stunde vor dem Anpfiff der 0:2 Heimpleite von Hertha BSC gegen den 1. FC Magdeburg sah, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Kennet Eichhorn (16) fehlte, das Wunderkind musste wegen Muskelbeschwerden geschont werden. Mit ihm fehlte Jugend-Power im Mittelfeld.

Für ihn spielte Routinier Diego Demme (34). Ein wertvoller Stratege, ein Strippenzieher als Sechser. Doch er hat eben nicht mehr die Dynamik im Mittelfeld. Zusammen mit dem zweiten Routinier Paul Seguin (30) war Herthas Spiel gerade in der ersten Halbzeit zu statisch. Es fehlte die Griffigkeit in den Zweikämpfen und die anschließende Angriffsexplosion.

Es war alles zu langsam. Der unbefangene Eichhorn bringt dieses kreative Moment in einem Mix zwischen Zweikampfhärte und Handlungsschnelligkeit nach vorne mit. Doch an diesem Sonntagnachmittag konnte er nicht, weil er in den vergangenen Wochen ans körperliche Limit gegangen ist. Trainer Stefan Leitl will das Juwel nicht verheizen, obwohl die Mannschaft auf die Impulse des Teenies so angewiesen ist.

Nächsten Freitag soll Eichhorn beim Auswärtsspiel in Fürth wieder dabei sein. Ich bin mir ziemlich sicher: Hertha wird bei den Franken wieder ganz anders auftreten. Vielleicht war dieses 0:2 auch hilfreich für das ganze Team. Es gibt keine Siege auf Knopfdruck.

Leitl beschönigte nichts an der Niederlage: „Wir waren heute nicht bereit zu gewinnen. Es gibt Spiele, da gibt es keinen Sieg, aber die sollte man nicht verlieren. Dann ist ein Punkt auch gut.“ Nicht mal den gab es. Kennet, lass deine Muskeln massieren und dann spielen …

Wie ist Ihre Meinung dazu? Bitte schreiben Sie uns: leser-bk@berlinerverlag.com