Spektakuläre Hilfe

Berlin ruft, Potsdam liefert: Wie ein Torhüter-Talent die Füchse rettet

Zwischen den Pfosten der Füchse muss jetzt ein Potsdamer Nachwuchs-Star für Ordnung und Ruhe sorgen. Freddie Höler soll beide Kästen sauber halten.

Author - Stefan Tappert
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Frederik Höler in Aktion gegen die Eulen Ludwigshafen.
Frederik Höler in Aktion gegen die Eulen Ludwigshafen.imago/@fotolaechler

Wer dachte, Jobsharing sei etwas für hippe Start-ups in Mitte, wird an diesem Wochenende eines Besseren belehrt. Im Handball wird geteilt, was das Zeug hält – Spieler, Chancen, Verantwortung.

Füchse im Verletzungsfieber – Potsdam springt beherzt ein

Die Adduktoren von Star-Keeper Dejan Milosavljev machen weiterhin dicht. Doch anstatt Panik im Fuchsbau herrscht gelassene Profi-Routine. Denn dank des flexiblen Zweitspielrechts greifen die Füchse einfach in die Potsdamer Schatzkiste – und holen sich Frederik Höler zurück, den Mann mit dem wohl größten Torhüter-Potenzial seines Jahrgangs.

Der 21-Jährige, am Samstagabend noch für Potsdam zwischen den Pfosten, steht schon am Sonntag im Bundesliga-Kader der Füchse, wenn es um 15 Uhr zur TSV Hannover-Burgdorf geht. Jobsharing de luxe.

Höler – vom Jungfuchs zum Adler und zurück

Für Höler ist das kein Sprung ins kalte Wasser – eher ein Sprung nach Hause.
Der Berliner Akademie-Export, mehrfacher Deutscher Jugendmeister, U21-Nationalkeeper und Leistungsträger beim Kooperationspartner Potsdam, hat in den vergangenen Monaten eine rasante Entwicklung hingelegt. In Liga zwei reifte er zum echten Rückhalt, zeigte Führungsqualitäten und sammelte wertvolle Erstliga-Erfahrung.

Jetzt wird er belohnt – mit dem erneuten Bundesliga-Einsatz unter dem Fuchsbanner.

Frederik Höler: „Ich freue mich sehr auf die Chance, bei den Füchsen auszuhelfen und werde alles geben, um der Mannschaft zu helfen.“

Sein Potenzial? Riesig. Sein Karriereweg? Glasklar nach oben gerichtet. Wer ihn spielen sieht, wittert längst den nächsten großen Berliner Keeper – und Potsdam hat ihm die perfekte Bühne geboten.

Jan Grüner bei seinem ersten Einsatz in Potsdam
Jan Grüner bei seinem ersten Einsatz in PotsdamIMAGO/@fotolaechler

Auch andersherum fliegt der Ball – Grüner stürmt nach Potsdam

Während Berlin sich Höler leiht, bekommt Potsdam ebenfalls Zuwachs. Trainer Emir Kurtagic reagiert auf den Ausfall von Marvin Siemer und bedient sich bei den Füchsen: Linksaußen Jan Grüner, 19, mit Deutscher Meisterschaft und EHF Final4-Einsatz im Gepäck, erhält ein Zweitspielrecht bis Jahresende. Für Potsdam ein Glücksfall – für Grüner der nächste Step.

Jan Grüner: „Ich möchte die Zeit nutzen, um mich persönlich weiterzuentwickeln und den VfL bestmöglich zu unterstützen.“ Der Jungfuchs will in Liga zwei zubeißen – und er hat das Zeug dazu.

Hanning happy: „Win-win-Situation“

Wenn einer zufrieden lächelt, dann Bob Hanning, der Mann, der in Berlin und Potsdam die Fäden zieht „Es ist immer wieder schön, dass sich die beiden Vereine so unterstützen können. Für Spieler und Vereine ist es immer eine Win-win-Situation.“ Und tatsächlich: Während Berlin seine Lücken schließt, bekommt Potsdam zusätzliche Qualität – und beide Vereine pushen ihre Talente auf höchstem Niveau.

Fazit: Hauptstadt-Handball zeigt, wie modernes Teamwork aussieht

Spieler jonglieren zwischen zwei Klubs, Potenziale werden genutzt, Chancen verteilt:
Füchse Berlin und VfL Potsdam machen vor, wie Kooperation im Profisport funktionieren kann. Höler darf sich in der Bundesliga beweisen, Grüner bekommt in Liga zwei wertvolle Spielzeit – ein Modell, das man in Deutschland künftig wohl öfter sehen wird.