Eurovision Song Contest

Großer ESC-Überblick: Alles über Favoriten, Ablauf und Punktevergabe!

Holt Schweden, Österreich oder doch Deutschland den Sieg bei der TV-Musikshow? Alle Teilnehmer und alle Infos zur Punktevergabe auf einen Blick!

Author - Stefan Doerr
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Abor & Tynna aus Österreich treten mit der Startnummer 16 für Deutschland an.
Abor & Tynna aus Österreich treten mit der Startnummer 16 für Deutschland an.Jens Büttner/dpa

Es ist die größte Musikshow der Welt, die Millionen weltweit vor den TV-Bildschirm lockt. Unter dem Motto „United by Music“ treten im großen Finale des 69. Eurovision Song Contests (ESC) heute Abend (ARD, 21 Uhr) 26 Länder an, um die Europas Musikkrone zu holen. Die Chancen auf einen Sieg für Deutschland stehen dabei eher mau. In den Prognosen schafft es das Duo Abor & Tynna mit dem Dance-Ohrwurm „Baller“ höchstens ins Mittelfeld aller Kandidaten. Doch wer könnte am Ende die Nase vorn haben und wie wird eigentlich abgestimmt? Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen zur kultigen Musikshow, die in diesem Jahr in Basel (Schweiz) steigt, weil die Schweiz im vergangenen Jahr siegte.

Wer moderiert die große Show?

Fürs große Finale in der  St. Jakobshalle steht ein hochkarätiges Moderatorinnen-Team auf der Bühne: Michelle Hunziker, Hazel Brugger und Sandra Studer führen durch den Abend, bis der Gewinner gegen 1 Uhr nachts feststeht. Ab 20.15 meldet sich Barbara Schöneberger zum „Countdown“ und nach dem Finale mit der Aftershow. Zu sehen ist der ESC aber nicht nur live im Ersten und in der ARD Mediathek, sondern auch auf ONE und im Livestream auf eurovision.de.

Und das ist die Startreihenfolge:

1. Norwegen, Kyle Alessandro („Lighter)

2. Luxemburg, Laura Thorn (La Poupée Monte Le Son)

3. Estland, Tommy Cash (Espresso Macchiato)

4. Israel, Yuval Raphael (New Day Will Rise)

5. Litauen, Katarsis (Tavo Akys)

6. Spanien, Melody (Esa Diva)

7. Ukraine, Ziferblat (Bird Of Pray)

8. Großbritannien, Remember Monday (What The Hell Just Happened?)

9. Österreich, JJ (Wasted Love)

10. Island, VÆB (RÓA)

11. Lettland, Tautumeitas (Bur Man Laimi)

12. Niederlande, Claude (C’est La Vie)

13. Finnland, Erika Vikman (Ich Komme)

14. Italien, Lucio Corsi (Volevo Essere Un Duro)

15. Polen, Justyna Steczkowska („Gaja“)

16. Deutschland,  Abor & Tynna (Baller)

17. Griechenland, Klavdia (Asteromata)

18. Armenien, Parg („Survivor“)

19. Schweiz, Zoë Më (Voyage)

20. Malta, Miriana Conte (Serving)

21. Portugal, Napa (Deslocado)

22. Dänemark, Sissal (Halluzination)

23. Schweden, KAJ (Bara Bada Bastu)

24. Frankreich, Louane (Maman)

25. San Marino, Gabry Ponte (Tutta L’Italia)

26. Albanien, Shkodra Elektronike (Zjerm)

Das Trio KAJ aus Schweden gilt mit seiner Schunkel-Hymne über das Saunieren als Top-Favorit.
Das Trio KAJ aus Schweden gilt mit seiner Schunkel-Hymne über das Saunieren als Top-Favorit.Jens Büttner/dpa

Und welche Länder gelten als die großen Favoriten?

Wenn man nach den Wettbüros geht, steht das Trio KAJ aus Schweden ganz oben auf dem Siegertreppchen. Mit ihrem lustigen Sauna-Song „Bara Bada Bastu“ (auf Deutsch „Einfach saunieren“) haben sie dem Holz-Schwitzkasten ein musikalisches Denkmal gesetzt. Der Song wird bei Spotify am meisten gestreamt. Auch in der ESC-Datenbank „Eurovisionworld“ liegt Schweden auf Platz 1.

Gute Chancen hat auch unser Nachbarland Österreich mit JJ. Der 24-jährige Countertenor singt in seiner Ballade „Wasted Love“ in den höchsten Tönen über vergebliche Liebesmüh und liegt derzeit in Umfragen hinter Schweden auf Platz 2. Stimmlich ebenfalls herausragend ist die Französin Louane, die ihr Lied „Maman“ ihrer an Krebs gestorbenen Mutter widmet. Die ESC-Datenbank sieht Louane auf Platz 3. Auf Platz 4 landet in der Prognose Finnland mit dem anrüchig-trashigen Song „Ich komme“ von Erika Vikman. Die Niederlande können sich laut „Eurovisionworld“ auf Platz 5 freuen.

Für die vorderen Plätze ist auch Israel ein heißer Kandidat: Im Finale tritt Yuval Raphael (24) an, eine Überlebende der palästinensischen Terroranschläge auf Israel am 7. Oktober 2023. Wegen des Gazakriegs gibt es immer wieder Proteste gegen die Teilnahme Israels. Bei einer Probe zum Halbfinale störten Anwesende Raphaels Vortrag mit Trillerpfeifen. Ansonsten gab es in Basel – anders als vor einem Jahr in Malmö – bislang kaum Proteste gegen Israel.

Meist gesuchter Song auf Google ist jedoch nicht der Beitrag aus Schweden! Bei der Suchmaschine liegt die Spanierin Melody an der Spitze mit „Esa diva“. Die Überraschung direkt dahinter auf Platz 2: „Baller“ von Abor & Tynna.

JJ aus Österreich könnte ebenfalls den Sieg holen.
JJ aus Österreich könnte ebenfalls den Sieg holen.Jens Büttner/dpa

Und wie läuft die Abstimmung ab?

Am Ende der Show wird's in den Abstimmungsrunden so richtig spannend!  In einem ersten Durchgang vergeben die Länder-Jurys ihre Punkte. Alle 37 teilnehmenden Länder verkünden ihre Punkte an die 26 Finalisten. Für Deutschland macht das der ehemalige ESC-Vierte für Deutschland, Michael Schulte. Aus Zeitgründen wird nur der jeweilige Sieger mit 12 Punkten genannt, die übrigen Stimmen werden nur eingeblendet. In der zweiten Abstimmungsrunde ist dann das Votum des Publikums dran. Auch hier vergeben alle 37 ESC-Länder ihre Punkte. Die Vergabe startet mit dem Land, das von den Jurys am schlechtesten abschnitt. Die Punkte aus dem Telefon-Voting und die Jury-Punkte werden aufaddiert. Es bleibt bis zum Schluss spannend, wer tatsächlich gewinnt!

Geheimnis um Auftritt von Céline Dion

Spannend dürfte bis zuletzt auch bleiben, ob die Kanadierin Céline Dion auftritt. Sie hatte 1988 für die Schweiz den ESC gewonnen und immer wieder bekundet, wie gerne sie in Basel dabei wäre. Sie ist allerdings schwer krank. Dion leidet am Stiff-Person-Syndrom mit schweren Muskelkrämpfen. Ob sie verreisen oder auftreten kann, hängt jeweils von ihrer Tagesform ab. Bei der Probe zum Finale am Freitag war sie nicht dabei.