Kritik an deutschem Song

Stefan Raab, Du gewinnst hier nicht den ESC!

Ein Scheitern für Abor und Tynna beim Eurovision Song Contest würde den strauchelnden Kult-Entertainer noch weiter ins Abseits „ballern“!

Author - Stefan Doerr
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Stefan Raab (58) machte den ESC zur Chefsache. Verspielt er jetzt sein Image als Erfolgsgarant beim Musikwettbewerb?
Stefan Raab (58) machte den ESC zur Chefsache. Verspielt er jetzt sein Image als Erfolgsgarant beim Musikwettbewerb?Matthias Balk/dpa

Den Eurovision Song Contest (ESC) machte Stefan Raab (58) zur Chefsache und ganz Deutschland hoffte darauf, dass der Alleskönner und ESC-Profi es schafft, Deutschland bei dem größten Musikwettbewerb der Welt wieder aufs Siegertreppchen zu hieven. Aber leider blieb der Kult-Entertainer in seiner Casting-Show im Februar nur ein müder Abklatsch seiner selbst. Es schien eher so, als suche er nicht den besten Song und die besten Performer für Deutschland, sondern schlicht eine neue Lena. Da blieben viele stimmgewaltige Kandidaten und Kandidatinnen auf der Strecke, während andere, stimmlich eher schwächere Teilnehmer und Teilnehmerinnen weiter gewählt wurden. Wie bei Lena Meyer-Landrut vor inzwischen 15 Jahren war bei der Auswahl wohl das junge, frische Auftreten wichtiger als musikalische Qualitäten.

So war der Auftritt von Abor und Tynna im Halbfinale

Die Folge: Seit Wochen hagelt es am deutschen ESC-Beitrag des österreichischen Duos Abor und Tynna Kritik. „Das balalalalallert uns auf den letzten Platz“, ätzte ein Nutzer auf der Videoplattform TikTok über den deutschen Beitrag „Baller“. „Warum schicken wir nicht mal gute Bands“, fragte ein anderer. Hatte man nach dem verkorksten Auftritt in Stefan Raabs Casting-Show im März schon Schlimmstes für das ESC-Finale am 17. Mai in Basel (Schweiz) befürchtet, war die Premiere von Abor und Tynna im zweiten Halbfinale am vergangenen Donnerstag dann aber doch eine Überraschung!

Abor & Tynna aus Österreich vertreten Deutschland beim ESC. Die Erwartungen sind sehr mäßig.
Abor & Tynna aus Österreich vertreten Deutschland beim ESC. Die Erwartungen sind sehr mäßig.Jens Büttner/dpa

Zwar sang das Duo außer Konkurrenz, aber erstmals in der riesigen St. Jakobshalle vor Millionen-Publikum. Und der Song kam weit überzeugender an, als man es erwartet hätte! Wie er nun am Samstagabend abschneiden wird, ist völlig ungewiss. Geht es nach den Buchmachern, kann Deutschland auch in diesem Jahr auf keine gute Platzierung hoffen und liegt weit abgeschlagen im letzten Drittel. In anderen Internet-Rankings liegen Abor und Tynna mal im Mittelfeld, sogar ein respektabler siebter Platz wird dem Duo hier und da mal zugetraut.

Raab-Show bei RTL gestoppt

Sollte „Baller“ floppen, will Stefan Raab die volle Verantwortung übernehmen. Das hatte der 58-Jährige schon vorab angekündigt. Ein Scheitern beim ESC würde dabei nahtlos anknüpfen an die Reihe von Tiefschlägen, die Raab in den letzten Monaten einstecken musste. Der Privatsender RTL zog nach monatelangem Sinkflug von Raabs Comeback-Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ die Reißleine und setzte die Show ab.

Auch hier wirkte Raab mit seinem altbackenen Showkonzept wie aus der Zeit gefallen. Statt wie in seinen Glanzzeiten mit frischen Ideen für Top-Quoten zu sorgen, hat Raab sich mit dem Format beim Publikum selbst vom Podest gestoßen. Er hat seine Ziele wohl ein wenig zu hoch gesteckt, umso tiefer ist der Fall. Landen Abor und Tynna beim ESC ganz hinten, hat Raab dann leider auch sein Image als Erfolgsgarant beim ESC für immer verspielt!

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