Eurovision Song Contest

ESC 2025: Kostet uns diese Respektlos-Aktion von Stefan Raab den Sieg?

Mit einem Konzert-Crash wollte Stefan Raab für das ESC-Duo Abor und Tynna die Werbetrommel rühren, doch vielleicht hat er genau das Gegenteil erreicht.

Author - Julia Nothacker
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Stefan Raab will für ein erneutes ESC-Wunder sorgen.
Stefan Raab will für ein erneutes ESC-Wunder sorgen.Christoph Hardt/Panama Pictures/Imago

In wenigen Stunden ist es soweit: Das große Finale des Eurovision Song Contests steht an. Ab 21 Uhr wird der ESC live aus Basel übertragen. Wer wird dieses Jahr den begehrten Titel holen? Eigentlich werden Deutschland mit Abor und Tynna ganz gute Chancen ausgerechnet, doch hat Stefan Raab auf den letzten Metern womöglich für schlechte PR gesorgt?

Stefan Raab crasht Konzert in Basel

26 Länder treten gegeneinander an, Deutschland schickt das österreichische Duos Abor und Tynna ins Rennen, mit der Unterstützung von Stefan Raab höchstpersönlich. Das kann doch nur klappen, werden viele denken. Schließlich hat Stefan Raab bereits Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 zum ESC-Sieg verholfen. Doch kann der Entertainer dieses Musik-Wunder 15 Jahre später noch einmal vollbringen? Oder sollte sich Stefan Raab lieber aus der ganzen Sache raushalten? Immer wieder wird Kritik an dem 58-Jährigen laut. Er halte, was seinen Humor betrifft, zu sehr an alten Zeiten fest und habe sich diesbezüglich kaum entwickelt.

Dafür spricht leider auch Raabs neueste Aktion, die ihm aktuell negative Schlagzeilen bereitet. Vor wenigen Tagen crashte Raab ein Konzert der Schweizer Band Juicy Lemon Club in Basel. Zusammen mit einem Orchester stürmte er die Bühne, stimmte Abors und Tynnas ESC-Song „Baller“ an und rief mit einem Megafon dazu auf, am Samstag für Deutschland abzustimmen. Eine typische Stefan-Raab-Aktion, die vor 20 Jahren wahrscheinlich wahnsinnig lustig gewesen wäre. Doch heute kommt die Sache eher weniger gut an.

Die Mitglieder von Juicy Lemon Club posteten das Video von dieser Aktion auf ihrem Instagram-Account. In dem Video ist zu sehen, wie die Musiker verwirrt reagieren, dann machen sie schnell Platz für Stefan Raab, wollen sich aber auch nicht ganz verdrängen lassen. So spielt zum Beispiel der Schlagzeuger einfach einen anderen Beat.

Wie werden Abor und Tynna beim ESC-Finale abschneiden?
Wie werden Abor und Tynna beim ESC-Finale abschneiden?ANP/Imago

Die anderen Mitglieder lachen zwar, im Nachhinein fanden sie das alles aber weniger amüsant: „Zuerst war es lustig, aber dann fanden wir, dass wir respektlos behandelt wurden“, schreiben sie in dem Video.

Hat diese Aktion Auswirkungen auf das Ergebnis beim ESC?

Die User sind gespaltener Meinung wegen Raabs Aktion. Einige finden, dass der Moderator der Band damit ordentlich Reichweite beschert hat und sie darüber froh sein sollten, andere empfinden es ebenfalls als respektlos.

„Raab ist zum Symbol geworden von ‚früher cool, heute cringe‘.“
„Raab glaubt echt, wir sind noch 2001.“
„Das ist mega respektlos. Ich bin selbst Musiker und so geht man nicht miteinander um. Das ist irgendwie ein ungeschriebenes Gesetz. Wenn, dann fragt man vorher und ihr werdet irgendwie Teil der Aktion. Aber so… Tut mir leid für euch. Völlig daneben. So ein selbstverliebter Trampel.“
„Omg, das ist so respektlos. Wahrscheinlich haben sie deshalb nicht gefragt, weil niemand dem zustimmen würde.“
„Das finde ich nicht in Ordnung. Stell dir vor, es wäre umgekehrt gewesen?!?“
„Ich finde das absolut respektlos von Stefan Raab. Gerade junge Bands versuchen alles, um Stagetime zu bekommen; und dann wird sie dir von jemandem, der glaubt, dass er besonders wichtig sei, für Eigenwerbung gestohlen. Beschähmend!“

Ob diese Aktion Auswirkungen auf die Abstimmung heute Abend hat, werden wir sehen.