„Ich war amüsiert-angeekelt“

Fall Konstantin Wecker: Neuer Vorwurf! Hat er Hanna Lakomy bedrängt?

Die Tochter von DDR-Liedermacher Reinhard Lakomy arbeitet heute als Sexworkerin – und schildert in einem Post bei Facebook eine Begegnung mit Konstantin Wecker.

Author - Florian Thalmann
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Konstantin Wecker soll im Alter von 63 Jahren ein Verhältnis mit einer 15 Jahre alten Schülerin gehabt haben. Die Beziehung wurde erst in der vergangenen Woche öffentlich.
Konstantin Wecker soll im Alter von 63 Jahren ein Verhältnis mit einer 15 Jahre alten Schülerin gehabt haben. Die Beziehung wurde erst in der vergangenen Woche öffentlich.Peter Kneffel/dpa

Erst vor Tagen machte der in München geborene Komponist Konstantin Wecker Schlagzeilen – weil bekannt wurde, dass er im Alter von 63 Jahren eine Beziehung mit einer 15 Jahre alten Schülerin gehabt haben soll. Nun meldet sich in dem Fall auch Hanna Lakomy zu Wort, die Tochter des schon vor Jahren verstorbenen DDR-Liedermachers Reinhard Lakomy („Der Traumzauberbaum“). Sie schildert ein Erlebnis im Backstage-Bereich eines Konzerts – und wirft Konstantin Wecker vor, sie berührt zu haben.

Hanna Lakomy: 2015 begegnete sie Konstantin Wecker

„Im Jahr 2015 bin ich ihm begegnet“, schreibt sie in einem Post auf Facebook, versehen mit dem Hashtag #konstantinwecker. „Eigentlich wollte ich mich bei ihm bedanken: er hatte ein paar nette Worte zum 70. Geburtstag meines Vaters (+2013) geäußert.“ Gemeinsam mit ihrer Managerin habe sie damals ein Konzert des Musikers in Leipzig besucht. Hinter der Bühne sei es dann zu der Begegnung gekommen.

Sie kenne Backstage-Situationen seit ihrer Kindheit, schreibt Hanna Lakomy. „Ich habe sie aber stets als geschützten, familiären Raum erlebt, in dem man sich rücksichtsvoll zu allen verhält, nicht nur den Künstlern gegenüber.“ Doch etwas habe sie nie erlebt: „eine Hand auf meinem Oberschenkel“ und „die Einladung aufs Hotelzimmer“.  „Direkt am Tisch vor den Augen der Entourage, und vor der Managerin meines Vaters. (Hätte mein Vater es erlebt, er wäre ausgerastet.)“

Hanna Lakomy bei einer Veranstaltung in diesem Jahr. Sie ist die Tochter von DDR-Liedermacher und Komponist Reinhard Lakomy, outete sich vor Jahren als Sexworkerin.
Hanna Lakomy bei einer Veranstaltung in diesem Jahr. Sie ist die Tochter von DDR-Liedermacher und Komponist Reinhard Lakomy, outete sich vor Jahren als Sexworkerin.Frederic Kern/imago

Hanna Lakomy sei damals schon volljährig gewesen – und von dem Erlebnis „durchaus nicht nachhaltig traumatisiert“ worden. Sie sei nur „amüsiert-angeekelt“ gewesen, schreibt sie in ihrem Post auf Facebook. „Von dem kaputten Künstler - aber mehr noch von seiner Entourage.“ Ein weiterer Vorwurf: Die Mitarbeiter seien ihr, als sie Konstantin Wecker zurechtwies und als „Arschloch“ betitelte, „fast an die Gurgel gegangen“. So dürfe man über einen großen Künstler nicht reden.

Hanna Lakomy: „Trug einen weiten Wollpullover mit Rollkragen“

Hanna Lakomy schiebt in ihrem Post auf Facebook auch eine Bemerkung über ihr Outfit nach – die Kleidung wird oft als entschuldigendes Argument für solche Annäherungsversuche genutzt. „Ich trug einen weiten Wollpullover mit Rollkragen und Jeans. Was nichts zur Sache tut“, schreibt sie. „Zudem war ich 2015 noch lange nicht als Sexarbeiterin geoutet und bekannt. Aber auch das wäre übrigens keine Entschuldigung.“ Vor Jahren wurde bekannt, dass Lakomy unter dem Pseudonym Salomé Balthus einen Escortservice gründete. Inzwischen schrieb sie mehrere Kolumnen, unter anderem für die Berliner Zeitung (erscheint, wie der KURIER, im Berliner Verlag). In Berichten wurde sie zudem schon als „Deutschlands bekannteste Prostituierte“ bezeichnet.

Konstantin Wecker hatte Beziehung mit 15-Jähriger

Die Vergangenheit von Komponist Konstantin Wecker sorgte schon in der vergangenen Woche für Schlagzeilen. Eine heute 30-jährige Frau warf ihm vor, mit ihr vor 15 Jahren eine Beziehung geführt zu haben – sie war damals 15 Jahre alt, er 63. Als sie 16 wurde, sei die Beziehung auch sexuell geworden, hieß es in Berichten. Konstantin Wecker leugnete das Verhältnis zu der damals Minderjährigen nicht. Sein Anwalt bestätigte gegenüber der SZ, es habe sich um „eine einvernehmliche Beziehung zu der jungen Frau“ gehandelt, „die allerdings unter moralischen Maßstäben ein gänzlich unangemessenes Verhalten“ darstelle. Laut einem Bericht der BILD äußerte sich Wecker zum Post von Hanna Lakomy bisher nicht.