Berlin-Promis entsetzt

Der Fernsehturm ist weg – „Was bleibt uns jetzt?“

Ein neues Hochhaus verdeckt den Fernsehturm – die Promis sind empört über den verlorenen Ost-Blick.

Author - Julia Nothacker
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Jared Hasselhoff ist schockiert, dass der Fernsehturm aus dem Osten nicht mehr zu sehen ist.
Jared Hasselhoff ist schockiert, dass der Fernsehturm aus dem Osten nicht mehr zu sehen ist.Collage APress International/Imago und Jochen Tack/Imago

In Berlin brodelt es: Der ikonische Fernsehturm am Alexanderplatz – DAS Symbol der Hauptstadt – ist mittlerweile aus weiten Teilen des Ostens beinahe verschwunden. Grund dafür: Ein neues Hochhaus am Galeria-Haus, „The Berlinian“ genannt, hebt sich deutlich in den Himmel und verdeckt nun das beliebte Touristen-Motiv.

Jared Hasselhoff: „The Fernsehturm is weg?“

Dieser Eingriff hat nicht nur Anwohner und Berlin-Besucher, sondern auch einige Prominente auf den Plan gerufen. Beim AEDT-Weihnachtssoirée am vergangenen Dienstagabend (9. Dezember) im Restaurant Beast am Alexanderplatz machen sie gegenüber dem Berliner KURIER ihrem Ärger Luft.

„The Fernsehturm is weg? Das ist schade. Das ist das berühmteste, hässlichste Symbol von Berlin, das es gibt. Was bleibt uns jetzt? Das Brandenburger Tor? Bäh“, schimpft Bloodhound Gang-Bassist „Evil“ Jared Hasselhoff (54). Seit 2006 wohnt der US-Amerikaner nun schon in Berlin-Kreuzberg.

Julian F.M. Stoeckel: „Warum macht Berlin so was?“

Auch Entertainer Julian F.M. Stoeckel (38) ist schockiert, wie Berlin mit seinem berühmtesten Wahrzeichen umgeht: „Die Bezirksämter erteilen Baugenehmigungen und plötzlich sieht man die wichtigsten Monumente der Stadt nicht mehr. Eigenartig ist das schon. Ich frage mich dann immer, was das für Stadträte sind. Man darf ja nicht vergessen, das entscheidet nicht Herr Wegner, sondern das entscheiden die Bezirke autark. Das heißt, in Berlin-Mitte scheint ein eigenartiges Verständnis für die Sichtbarkeit bedeutender Monumente zu herrschen.“

Julian F.M. Stoeckel kann nicht verstehen, warum der Bezirk Mitte solch eine Entscheidung getroffen hat.
Julian F.M. Stoeckel kann nicht verstehen, warum der Bezirk Mitte solch eine Entscheidung getroffen hat.Marja/Imago

Und weiter: „Ich bin ja sowieso super altbacken und bin immer dafür, dass alle Schlösser, alle besonderen Gebäude, alle Türme und sonstige Sehenswürdigkeiten nicht angetastet werden. Ich war ja auch dagegen, als die Kudamm-Bühnen abgerissen wurden. Das sind alles historische Gebäude, in denen viel passiert ist, die muss man schützen. In anderen Städten wie zum Beispiel in Wien würde so etwas niemals passieren. Da würde man diese Monumente ehren wie Heiligtümer.“

Kader Loth: „Ein Stück Berliner Kultur“

Ähnlich sieht es auch Reality-TV-Star Kader Loth (52): „Der Fernsehturm ist ein Stück Berliner Kultur. Dass man diesen vom Osten her jetzt nicht mehr sieht, ist natürlich schade. Der Fernsehturm ist auch ein Anhaltspunkt, eine Orientierung.“

Senay Gueler ist Ur-Berliner und nimmt das Thema mit dem Fernsehturm mit Humor.
Senay Gueler ist Ur-Berliner und nimmt das Thema mit dem Fernsehturm mit Humor.Matthias Wehnert/imago

DJ und Ur-Berliner Senay Gueler (49) nimmt das ganze Thema mit Humor. „Die Berliner waren noch nie gut im Planen!“, sagt er. Senay wohnt mittlerweile aus beruflichen Gründen in Dubai, kommt aber immer wieder in seine Heimat zurück. An Berlin vermisst er vor allem „das Dreckige“ – und neuerdings auch den Fernsehturm.