Rezept des Tages

Deftiger DDR-Klassiker: Kennen Sie noch „Bötel mit Lehm und Stroh“?

Hinter „Bötel mit Lehm und Stroh“ verbirgt sich das Rezept für ein deftiges Eisbein mit Erbspüree und Sauerkraut, wie es in der Region rund um Magdeburg zubereitet wird.

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Bötel ist ein anderer Name für Eisbein, während Lehm für das Erbsenpüree oder Erbsbrei steht und Stroh fürs Sauerkraut.
Bötel ist ein anderer Name für Eisbein, während Lehm für das Erbsenpüree oder Erbsbrei steht und Stroh fürs Sauerkraut.Margit Wild/Imago

Haben Sie mal wieder Lust auf ein richtig deftiges Gericht mit Eisbein und Sauerkraut? Dann müssen Sie unbedingt „Bötel mit Lehm und Stroh“ probieren. Bötel ist dabei ein anderer Name für Eisbein, während Lehm für das Erbsenpüree oder Erbsbrei steht und Stroh fürs Sauerkraut – vermutlich, weil es optisch daran erinnert. In vielen Restaurants und Gasthöfen in Sachsen-Anhalt läuft dieses deftig-rustikale Traditionsgericht vielen anderen immer wieder den Rang ab. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Hier kommt das Rezept für den deftigen DDR-Klassiker

Zutaten für Magdeburger Bötel mit Sauerkraut und Erbsbrei

Sie brauchen für das Eisbein (4 Portionen)
  • 3750 Gramm Eisbein
  • 50 Gramm Möhren
  • 50 Gramm Sellerie
  • 50 Gramm Porree
  • 25 Gramm Zwiebeln
  • 250 Gramm Sahnemeerrettich
  • Kümmel
  • Majoran
  • Lorbeerblätter
  • Gewürzkörner
Sie brauchen für das Sauerkraut (4 Portionen)
  • 600 Gramm Sauerkraut
  • 150 Gramm Speck
  • 100 Gramm Zwiebeln
  • 200 Gramm Kartoffeln
  • 25 Gramm Zucker
Sie brauchen für den Erbsbrei
  • 500 Gramm geschälte Speiseerbsen
  • 150 Gramm mageren Speck
  • 125 Gramm Zwiebeln
  • ½ Liter Brühe
  • 100 Gramm Kartoffeln
  • 100 Gramm Möhren
  • 50 Gramm Sellerie
  • Salz
  • Majoran
  • etwas zerdrücktes Lorbeerlaub
  • Gewürzkörner

Und so wird der DDR-Klassiker „Bötel mit Lehm und Stroh“ gemacht:

1. Setzen Sie zunächst das gepökelte Eisbein in heißem Wasser an und bringen es mit Salz und den Gewürzen zum Kochen. Kurz bevor das Fleisch gar ist, fügen sie das in kleine Stücke geschnittene Wurzelgemüse hinzu.

2. Waschen Sie das Sauerkraut und bringen es zusammen mit Salz, Zucker und den Gewürzen zum Kochen. Wenn das Kraut weich ist, kommen der ausgelassene, kleingeschnittene Speck und Zwiebeln dazu. Zum Schluss wird alles mit geraspelten, rohen Kartoffeln gebunden.

3. Die Erbsen waschen und und mit einer kräftigen Rinderbrühe unter Verwendung von Räucherware (z. B. Speckschwarte, Kasslerknochen) zum Kochen bringen. Bevor die Erbsen weich sind, kommen Möhren, Sellerie, Zwiebeln und geschälte Kartoffeln dazu. Schmecken Sie nun alles mit Salz, Majoran und etwas zerdrücktem Lorbeerlaub und Gewürzkörnern ab. Wenn alle Zutaten gar sind, werden sie durch ein Haarsieb gestrichen und mit ausgelassenem Speck und gerösteten Zwiebeln verfeinert.

4. Nun alles anrichten und servieren! Fertig!

Guten Appetit!

Woher kommt der Begriff Bötel?

Der Begriff „Bötel“ wird allgemein für einen Hof, ein Anwesen oder ein Haus verwendet. Diese Bezeichnung hat ihren Ursprung im indogermanischen Wort „bhu“, was eine klare Verbindung zum modernen Begriff „Bau“ aufzeigt. In zahlreichen Volksgruppen wurden und werden Stroh und Lehm als Materialien für den Hausbau eingesetzt. ■