Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie. Doch so harmonisch wie gewünscht, laufen die Festtage oft nicht ab. Immer wieder kracht es unterm Weihnachtsbaum und Familienmitglieder bekommen sich in die Haare. Einer YouGov-Umfrage nach sind meist der Partner oder die Partnerin der Streitgegner (36 Prozent) sowie die eigenen Eltern (35 Prozent). Unter Geschwistern kracht es ebenfalls gerne mal (18 Prozent) und in 16 Prozent der Fälle legen sich Eltern mit den eigenen Kindern an.
Meist ist der Auslöser ein Clinch über den Ablauf beziehungsweise die Organisation der Weihnachtstage. Doch oft sind es auch Beziehungsprobleme der Eltern, die den Zoff auslösen. Bei den Kindern stecken oft alte Rollenmuster dahinter, die an Weihnachten wieder hochkochen. Hinzu kommen ungeklärte Konflikte und ganz schlicht die lange Zeit, die die Familie wegen des Fests zusammen verbringt.
Doch dies ist nur vordergründig der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Denn nichts gefährdet den Weihnachtsfrieden so sehr, wie viel zu hoch geschraubte Erwartungen. Gerade zu Weihnachten soll alles perfekt sein. Angefangen beim Baum, der noch schöner aussehen soll als im Vorjahr und alle sollen sich über ihre Geschenke freuen. Das Essen soll natürlich auch noch perfekt sein – bei so hohen Ansprüchen sind Enttäuschungen programmiert. Und die entladen sich dann im handfesten Krach.
Familie sollte Tabu-Themen festlegen
Doch wie kann der Familienstreit vermieden werden? Psychologen raten, bei typischen Streitthemen in der Familie schon vor dem Fest oder zu Beginn der Zusammenkunft festzulegen, welche Themen das Weihnachtsfest über nicht angesprochen werden sollen, weil sie das friedliche Zusammensein gefährden. Wie zum Beispiel lange gärende Erbstreitigkeiten. Sollte das Tabu-Thema dennoch angesprochen werden, sollte der Gastgeber intervenieren und alle Anwesenden an die gemeinsam getroffene Vereinbarung erinnern, damit die Lage nicht weiter eskaliert.

Zumindest am Weihnachtsabend sollte das Handy in der Tasche bleiben. Nehmen Sie sich einfach Zeit für Ihre Lieben und holen Sie das Smartphone nur mit Ansage und einer Begründung hervor, etwa wenn Sie Erinnerungsfotos schießen wollen.
Das Weihnachtsfest fällt dieses Jahr auch in den Wahlkampf. Am 23. Februar 2025 ist die vorgezogene Bundestagswahl geplant. Deshalb bewegt sie die Familie gerade an diesem Weihnachtsfest auf ganz dünnem Eis, wenn politische Themen angesprochen werden. Deshalb sollte man politische Debatten vermeiden. Ganz besonders gilt das für Gäste, die zum Familienfest eingeladen wurden, wie zum Beispiel der neue Freund der Tochter.
Streiten? Bitte nur respektvoll
Lässt sich ein Krach trotzdem nicht vermeiden, sollten die Streithähne dennoch einige Regeln beachten, damit der Streit nicht ausartet und Weihnachten im Desaster endet. Trotz aller Aufregung sollte man Gemeinheiten und Beleidigungen vermeiden. Auch Pauschalisierungen wie „nie“ und „immer“ haben in einem guten Streit nichts verloren.
Stattdessen sollten Sie ganz genau erklären, was und warum Ihnen etwas gerade nicht passt. Man sollte auch versuchen, den anderen zu verstehen und sich entschuldigen, wenn man einen eigenen Fehler einsieht. Genauso sollte man eine Entschuldigung des Streitgegners annehmen.
Vielleicht hilft es bereits, diese Tipps im Hinterkopf zu behalten, damit es an Weihnachten tatsächlich friedlich bleibt. Na dann: Fröhliche und vor allem friedliche Weihnachten!■