Das Wetter wird immer frühlingshafter, der Winter scheint abgemeldet – und das bedeutet auch: Für Pollen-Allergiker beginnt die anstrengendste Zeit des Jahres. Denn so früh die Frühblüher in diesem Jahr sprießen, so stark ist in manchen Regionen Deutschlands auch schon der Pollenflug. Aber: Welche Pollen fliegen aktuell durch die Gegend, wo ist es besonders schlimm – und was kann man tun? Hier kommen die wichtigsten Tipps.
Welche Pollen fliegen aktuell – und wo ist der Pollenflug am schlimmsten?
Wer aktuell in den Pollenflugbericht schaut, der wird überrascht: Auf dem Portal „wetteronline“ ist etwa die Rede davon, dass in einigen Regionen Deutschlands bereits die dritte Pollenflug-Stufe herrscht – das bedeutet: starker Pollen-Alarm! Vor allem von Mitteldeutschland bis in den Norden wird bereits heftig geschnieft: Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gehören zu den am stärksten betroffenen Bundesländern.
Aber: Welche Pollen fliegen momentan? Es sind vor allem Hasel- und Erlenpollen, die den Allergikern jetzt schon zu schaffen machen. Bei den Gewächsen handelt es sich um klassische Frühblüher – und so, wie auf vielen Wiesen schon die Krokusse blühen, sind auch diese zeitig im Jahr aktiv. Außerdem stäuben sie laut Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst besonders stark, was zu den hohen Pollenkonzentrationen führt.

Aber: Auch andere Gewächse legen bereits ordentlich los. Etwa die Pappeln: Sie sind vor allem im Süden und Westen Deutschlands aktiv, hier wird für den Baum die mittlere Pollenflug-Intensität – Stufe 2 – vermeldet. Und auch die Pollen von Ulmen, Eiben und Zypressengewächsen sind in immer mehr Regionen unterwegs. „Mit der milden Frühlingsluft ploppen reihenweise die Blüten frühblühender Baumarten auf und schicken ihre staubige Fracht ... auf Reisen“, teilte der Deutsche Polleninformationsdienst in der vergangenen Woche mit.
Seit Jahren beobachten Experten, dass der Pollenflug immer früher beginnt
Gut für Allergiker: Der aktuelle Pollenflug wird immer wieder von Regen durchbrochen – und wenn es, wie etwa in den vergangenen Tagen in Berlin, regnet, dann sinkt auch die Konzentration der Pollen, weil sie aus der Luft gewaschen und von Oberflächen weggespült werden. Dass der Pollenflug gefühlt so früh beginnt, ist übrigens nicht neu: Schon seit Jahren beobachten Experten, dass sich das Ende der alten Pollen-Saison mit dem Anfang der neuen überschneidet. Und dass die eigentliche Winter-Pause, in der Allergiker im wahrsten Sinne des Wortes durchatmen können, immer kürzer wird.
„Allergiker haben im Prinzip das ganze Jahr Symptome“, sagte Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin der Umweltmedizin am Uniklinikum Augsburg. „Sie leiden länger und sie leiden mehr, weil mehr Pollen pro Tag fliegen.“ Zudem schütten viele Pflanzen mehr Pollen aus – eine Schutz-Reaktion auf eine immer größere Schadstoff-Konzentration in der Luft. Vor allem in Großstädten wird deshalb die Pollen-Konzentration größer.
Pollen-Allergie: Was können Allergiker gegen die Symptome tun?
Experten gehen zudem davon aus, dass die Anzahl der Allergiker immer weiter steigen wird. „Die größte Allergiegesellschaft der Welt, die Europäische Akademie für Allergologie und klinische Immunologie, erwartet, dass im Jahr 2050 die Hälfte der Europäer allergisch ist“, sagte Traidl-Hoffmann. Gegen die Symptome helfen unter anderem Nasensprays, Augentropfen und Tabletten. An der Ursache setzt eine Immuntherapie etwa mit Spritzen oder Tabletten (Hyposensibilisierung) an. Allergiker sollten die Hyposensibilisierung aber beginnen, bevor die jährlichen Allergiebeschwerden einsetzen. ■