Stellen Sie sich vor, das Telefon klingelt und am anderen Ende der Leitung erzählt Ihnen eine aufgeregte Stimme, dass Ihr geliebtes Enkelkind in einen schrecklichen Unfall verwickelt war. Die Operation könne nur stattfinden, wenn sofort eine hohe Summe in bar gezahlt wird. Ihr Herz rast, der Schock sitzt tief. Genau auf diese Situation haben es Telefonbetrüger abgesehen!
Aktuell warnen die Behörden verstärkt vor einer neuen Welle an sogenannten „Schockanrufen“. Besonders ältere Menschen stehen im Visier dieser skrupellosen Kriminellen. Das gemeine Ziel: Sie wollen Ihre Wertsachen, Ihr hart erspartes Geld oder gar den wertvollen Familienschmuck in ihre Hände bekommen. Dabei scheuen die Betrüger vor nichts zurück – der Enkeltrick wird dabei oft mit dem Callcenter-Betrug kombiniert, um die Täuschung perfekt zu machen.
Aber was sind Schockanrufe eigentlich? Die Polizei erklärt, dass die Betrüger sich als enge Verwandte ausgeben – oft als Sohn, Tochter oder Enkel. Manchmal schlüpfen sie auch in die Rolle eines angeblichen Polizeibeamten oder Anwalts. Sie inszenieren eine Notsituation, die so realistisch klingt, dass man kaum einen Verdacht schöpft. Ein Autounfall, eine drohende Gefängnisstrafe oder eine dringende Operation – die Geschichten sind immer dramatisch und setzen die Opfer unter enormen Druck.

Die Polizei warnt vor gemeiner Betrügermasche
Die Anrufer setzen auf den Überraschungseffekt. Sie schockieren und drängen ihre Opfer dazu, schnell und unüberlegt zu handeln. Die Opfer sollen keine Zeit haben, nachzudenken oder Rücksprache mit ihren echten Angehörigen zu halten. Die Panik, dass einem geliebten Menschen etwas Schlimmes passieren könnte, soll die Menschen dazu bringen, alles zu tun, um zu helfen – selbst wenn es bedeutet, ihre Ersparnisse aus dem Fenster zu werfen.
Besonders gerissen sind die Betrüger, wenn sie verschiedene Maschen kombinieren. So kann es vorkommen, dass nach einem ersten Schockanruf plötzlich ein vermeintlicher Polizist auf den Plan tritt. Dieser erzählt, dass er den vorangegangenen Betrugsversuch aufdecken will und die Angerufenen nun dringend mit der Polizei kooperieren müssen. Erneut wird das Opfer verunsichert, doch diesmal im Glauben, es gehe darum, den Enkeltrickbetrüger zu überführen. Doch auch das ist Teil des fiesen Spiels.

Enkeltrickbetrüger: So können Sie sich schützen!
Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen – auch wenn die Geschichte noch so dramatisch klingt. Wenn Sie sich unsicher fühlen, legen Sie sofort auf und wählen Sie die 110, um bei der echten Polizei nachzufragen. Nutzen Sie niemals die Rückruftaste, denn die Betrüger manipulieren oft die Anzeige der Telefonnummer.
Geben Sie am Telefon keine Details über Ihre finanziellen Verhältnisse preis. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Fremde. Im Zweifel ziehen Sie immer eine Vertrauensperson hinzu.
Und das Wichtigste: Denken Sie daran, dass kein Krankenhaus jemals die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung abhängig macht. Lassen Sie sich nicht von den emotionalen Geschichten der Betrüger täuschen! Rufen Sie den Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an. ■