Vergiftungsgefahr!

Hundefutter selber machen – DAS müssen Sie jetzt wissen!

Selbstgemachtes Hundefutter ist schmackhaft und gesund, kann aber auch gehörig in die Hose gehen. Eine Tierärztin erzählt, worauf Sie achten müssen.

Author - Jana Hollstein
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Selbstgemachtes Hundefutter hat viele Vorteile, doch die falsche Ernährung kann Ihren Liebling teuer zu stehen kommen.
Selbstgemachtes Hundefutter hat viele Vorteile, doch die falsche Ernährung kann Ihren Liebling teuer zu stehen kommen.Ardea/imago

Praktisch und schnell eine Dose aufmachen oder eine Tüte aufreißen: das ist natürlich die einfachste Art, Hunde zu füttern. Aber auch selbst kochen hat seine Vorteile. So geben Sie Ihrem Hund natürliche Nährstoffe und haben selbst die Kontrolle über Inhaltsstoffe und Verarbeitung. Dadurch können Sie sich genauer an die Bedürfnisse Ihres Lieblings anpassen – wenn Sie es richtig machen. Neugierig? Eine Tierärztin erzählt, was es zu beachten gilt.

Darum tut selbstgemachtes Hundefutter Ihrem Hund gut

Wer für den Hund selbst kocht, weiß ganz genau, womit er ihn füttert. Besser als jedes Fertigfutter können Sie so auf seine Bedürfnisse eingehen und wissen besser, auf welche Inhaltsstoffe Ihr Hund wie reagiert. Doch nicht nur das. Naturbelassene Nahrungsmittel sind auch die besten Nährstofflieferanten und viele Hunde bevorzugen den Geschmack. Und auch für Sie hat es Vorteile, denn das richtige selbst gekochte Hundefutter sorgt für weniger Kot, der nicht stinkt.

Was für den Menschen gut ist, sättigt Ihre Fellnase nicht unbedingt.
Was für den Menschen gut ist, sättigt Ihre Fellnase nicht unbedingt.Zoonar/imago

Nicht einfach drauflos kochen: Diese Lebensmittel vertragen Hunde nicht

Selbst für den Hund zu kochen kann also große Vorteile haben, aber es gibt auch viel zu beachten. Julia Fritz, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik, warnt bei Focus Online: „Einfach irgendein Fleisch, Reis und ein wenig Gemüse in den Kochtopf zu schmeißen, das geht auf Dauer schief.“ Sie erklärt, was Sie wissen müssen, bevor Sie Ihrem Hund selbstgemachtes Essen kredenzen.

Manche Lebensmittel sollten Sie direkt von der Speisekarte streichen: Hier droht Vergiftungsgefahr! Knoblauch, Zwiebeln und Lauch sind für Hunde unverträglich, auch scharf gewürztes Essen vertragen sie nicht gut. Essensreste der Familie sind also keine gute Wahl für das selbstgemachte Hundefutter. Auch Weintrauben und Rosinen haben nichts im Futter verloren. „Bei Trauben und Rosinen droht akutes Nierenversagen“, warnt Fritz.

Auch Avocados sind tabu: das darin enthaltene Persin kann zu Atemnot, Hustenreiz und einem erhöhten Puls führen. Eier sollten immer gekocht gegeben werden, niemals roh, weil sie sonst die Eiweißverdauung stören und die Gefahr auf Salmonellen besteht.

Was Hundeleckerli angeht, wissen die meisten Hundebesitzer, dass Schokolade einen für Hunde besonders giftigen Stoff enthält: Theobromin. Aber auch Macadamianüsse sind tabu, genauso wie Birkenzucker in selbstgemachten Leckerlis, weil er eine lebensbedrohliche Unterzuckerung zur Folge haben könnte.

Bei selbstgemachtem Hundefutter auf die Nährstoffe achten

Neben den ungeeigneten Lebensmitteln gilt es beim selbstgekochten Hundefutter außerdem zu beachten, dass Ihre Fellnase wirklich genug Nährstoffe bekommt. Die Fachärztin erklärt: „Hunde haben einen viel höheren Nährstoffbedarf als Menschen.“ Was für einen Menschen also gesund und ausreichend sein mag, kann beim Hund schlimmstenfalls zu Fehl- beziehungsweise Mangelernährung führen.

Wichtig ist, dass das selbstgemachte Futter alle Nährstoffe enthält, die der Hund braucht. Dazu zählen alle wichtigen Vitamine, Kalzium, Phosphor, Natrium und Magnesium sowie Spurenelemente wie Eisen, Zink, Kupfer und Jod. Um den Bedarf zu decken, rät Fritz: „Hausgemachte Rationen müssen auf jeden Fall ergänzt werden, zum Beispiel durch vitaminisiertes Mineralfutter.“