Kein Diesel mehr, kein normaler Benziner: Honda hat für den Jazz die Motorenpalette reduziert – und bietet nur noch die sparsame Hybridvariante an. Der Kleinwagen punktet mit seiner Zuverlässigkeit: Kein Auto geht seltener kaputt. Bei TÜV-Gebrauchtwagenreport 2024 landete der Japaner auf Platz 1 – vor renommierter, deutscher Konkurrenz von VW (Golf Sportsvan), Audi (Q2) oder Porsche (911). Wir sind den Keine-Mängel-Meister mit 122 PS gefahren.
Wie er aussieht: Schönheit ist was anderes. Er sieht so normal und zuverlässig aus, wie er eben ist. Klare Linien, kleine Scheinwerfer. Alles wirkt kompakt, das Heck schlicht. Besonders auffällig ist er nicht, man kann ihn schnell übersehen. Aber etwas Langeweile muss kein Nachteil sein. Von manch überdesignten Neuwagen hebt sich der Honda Jazz wohltuend ab.
Honda Jazz: Spritzig für den Stadtverkehr
Wie er sich fährt: Mit den normalen Diesel- und Benzinmotoren ist auch die Handschaltung ausradiert worden. Der Fahrer muss beim Vorwärtsfahren lediglich zwischen zwei Fahrmodi währen – D für normales Fahren und B für die Öko-Variante mit Rekuperation (Bremskraftrückgewinnung). Der 122 PS starke Hybrid arbeitet mit zwei Elektromotoren und einem 1,5-Liter-Benziner.
In der Innenstadt wechselt der Jazz unmerklich zwischen Elektro- und Hybrid, auf der Autobahn übernimmt der Benziner etwas zu lautstark das Kommando. Das Auto reagiert direkt, ist spritzig genug für den Stadtverkehr. Das Fahrwerk ist komfortabel, die Lenkung präzise. Die Version Advance Sport, die wir gefahren sind, sorgt dafür, dass man den Wagen stabiler, mit weniger Wankbewegungen durch schnelle Kurven bekommt. In 9,6 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h, bei 175 km/h ist Schluss.
Wie man drinsitzt: Für Fahrer und Beifahrer gibt’s genug Platz. Die Sitze sind bequem, auch auf längeren Strecken. Der Platz im Fond ist allerdings etwas knapp, für große Passagiere auf Dauer unbequem – was bei einem nur gut vier Meter langen Auto aber auch zu erwarten war. Das Cockpit wirkt aufgeräumt, alles ist gut erreichbar, die Rundumsicht ist auch dank der schmalen A-Säulen hervorragend.

Was reinpasst: Ein Stauraumweltmeister ist der Honda Jazz nicht, 304 Liter sind aber okay. Bei umgeklappten Rücksitzen wächst das Volumen auf 1205 Liter. Großartig sind die sogenannten „Magic Seats“. Ähnlich wie Kinosessel kann man die Sitzflächen der Rücksitze hochklappen – und ein zusätzlicher Stauraum öffnet sich so fix. Die Rücksitze lassen sich aber auch im Verhältnis 60:40 ganz flach umlegen. Dazu kommen viele kleine Extra-Stauräume: Becherhalter neben dem Lenkrad, ein Staufach in der Mittelkonsole und zwei (!) Handschuhfächer.
Honda Jazz: Eine Kamera sorgt für Sicherheit
Was er bietet: Viel Assistenzsysteme für einen Kleinwagen. Herz der Sicherheitssysteme ist eine hochauflösende Weitwinkelkamera, die über ein vergrößertes Sichtfeld und Nachtbetrieb verfügt und eine Vielzahl potenzieller Gefahren frühzeitig erkennt. Mit an Bord sind ein Kollisionswarnsystem, eine automatisierte Geschwindigkeitsregelung, Spurhalte- oder Tot-Winkelassistent. Schon in der Einstiegsversion Elegance ist eine Rückfahrkamera dabei. Um das Navi mit all seinen Untermenüs fix zu begreifen, braucht es allerdings einen Nachhilfekurs.
Was er verbraucht: Einen Verbrauch von durchschnittlich 4,5 Litern auf 100 Kilometern verspricht Honda. Wir kamen auf gut 5 Liter.