Es gibt viele Dinge, die in der Natur einfach ganz bezaubernd aussehen – doch nicht alles, was hübsch ist, hat auch einen schönen Hintergrund. Das beste Beispiel: Sollten Sie in Ihrem Garten kleine Trauben aus pinkfarbenen Eiern entdecken, sollten Sie schnell handeln – denn diese könnten der Apfelschnecke gehören, einer Art, die gefährlich werden kann: Sie kann massive Schäden an vielen Pflanzenarten anrichten, sogar Ernten gefährden. In der EU ist die Haltung und der Handel mit den Tieren deshalb aus gutem Grund verboten.
Pinkfarbene Eier im Garten: Apfelschnecken vermehren sich rasant und zerstören Ernten
Zwar fühlen sich die Schnecken momentan vor allem im Süden Europas heimisch. Doch das Julius Kühn-Institut warnte bereits 2021 davor, dass sich die Tiere immer weiter ausbreiten könnten, wenn die Temperaturen durch den Klimawandel steigen. Das Problem: Zwar sind Handel und Haltung der Schnecken in Europa verboten, allerdings sind die Tiere bei Aquarienfreunden beliebt, werden auch in Gartenteichen gehalten – und können sich darüber hinaus schnell ausbreiten, warnt das Institut.
Und das kann zum echten Problem werden: „Die invasiven Schnecken verursachen massive Schäden an vielen Pflanzenarten, die meist im Wasser oder an feuchten Standorten stehen. Das betrifft auch Grundnahrungsmittel wie Reis“, sagt Dr. Gritta Schrader vom Julius Kühn-Institut laut einer Mitteilung. Sie fressen demnach an allen oberirdischen Pflanzenteilen, können zudem andere heimische Arten verdrängen. Und: Sie vermehren sich rasend schnell! „Besitzer von Aquarien und Teichen sollten daher genau hinschauen, welche Schneckenarten in und an ihren Gewässern zu finden sind“, sagt Schrader. „Selbst wenn eine dauerhafte Ansiedlung in Deutschland noch unwahrscheinlich ist, können jetzt im Sommer durchaus Apfelschnecken aus ausgeleerten Aquarien in Teichen und anderen Gewässern auftauchen.“

Gefährliche Apfelschnecken: DAS sollten Sie tun, wenn Sie pinke Eier entdecken
Der illegale Handel mit den Schnecken ist ein großes Problem, außerdem können die Tiere unbemerkt „an Pflanzen wie Wassersalat und Hornkraut sowie an Gesteinen haftend in Aquarien und Teiche gelangen“, warnen die Experten. Dann etwa, wenn Aquarien-Freunde Pflanzen oder Dekomaterial aus dem Ausland bestellen – die Schnecken, die wahre Überlebenskünstler sind, reisen dann immer wieder als blinde Passagiere mit. Einmal im Gartenteich gelandet, kann die Vermehrung schnell vonstattengehen, die Tiere breiten sich aus.
Gut zu erkennen sind die Schnecken, die übrigens ursprünglich aus Südamerika stammen und später nach Nordamerika, Asien und Spanien verschleppt wurden, an ihren Eiern: Sie legen die Eier in Form von Trauben beispielsweise an Pflanzen-Stängeln ab. Die Eier haben bei verschiedenen Arten der Apfelschnecke grelle Farben, etwa Pink, Orange oder Rot. Wer Apfelschnecken oder Eier entdeckt, sollte das laut Institut dem Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes melden. Auf Tiktok machen rabiatere Vorschläge die Runde: „Wenn ihr diese Eier findet, zerquetscht sie sofort“, sagte hier ein Nutzer zu den bunten Trauben. ■