Ein schöner Garten, Balkon oder sogar die grüne Fensterbank muss nicht teuer sein. Bei Ausstattung, Erde, Pflanzen, Dünge- und Pflegemitteln lässt sich einiges an Geld sparen und eine grüne Oase für jedes Budget schaffen.
Wie Gärtner bei Pflanzen sparen können
Das Wichtigste am Balkon oder Garten sind natürlich die Pflanzen. Teilen und tauschen sind altbewährte Methoden, hier Geld zu sparen. Nicht nur zu dem Zweck lohnt es sich, sich mit Freunden und Nachbarn auszutauschen. Auf Facebook gibt es sogar spezielle Gruppen, in denen Stauden oder Stecklinge untereinander getauscht werden. Auch Tauschbörsen oder Flohmärkte sind eine gute Anlaufstelle.
Aber auch beim Pflanzenkauf hat man Sparmöglichkeiten. Blumen, Kräuter und Gemüse lassen sich selbst ziehen und vermehren: Ein Päckchen Saatgut ist im Verhältnis zur fertigen Pflanze viel günstiger. „Viele Pflanzen wie Tomaten, Ringelblumen, Akelei oder Purpur-Leinkraut lassen sich leicht aussäen“, so Elke Schwarzer. Die Biologin, Fotografin und Autorin startete in der Eurokrise ihr Blog „Günstig gärtnern“, in dem sie unter anderem Ideen gibt, wie man im Garten Geld sparen kann.
Je länger eine Pflanze von Produzent und Handel umsorgt werden muss, desto teurer ist sie später im Verkauf. Wer junge Pflanzen kauft, für den arbeitet die Zeit. Iris Winkenbach, Landschaftsarchitektin und Autorin des Buches „Garten einfach günstig“, empfiehlt daher, Stauden in kleinen Töpfen und Gehölze nicht unbedingt ausgewachsen zu kaufen. Dazu kommt: „Für einen zwei Meter hohen Baum braucht man keinen Transporter mieten. Der passt oft noch ins Auto.“
Die Landschaftsarchitektin kauft gern außerhalb der Saison ein, da sich dann oft Schnäppchen machen lassen. Vitale Stauden und Gehölze aus der Resterampe etwa oder wurzelnackte Heckensträucher und Rosen. Sie sind günstiger als ihre Pendants im Topf. „Im Herbst und Winter sind wurzelnackte Gehölze spottbillig.“
Auch Universalerde lässt sich sparsam aufpeppen
Erde gehört zu den größeren Posten beim Gärtnern. Aber es müssen nicht unbedingt verschiedene Spezialerden sein. Iris Winkenbach passt Universalerde wahlweise mit einer Extraportion Langzeitdünger oder Sand an die Bedürfnisse der Pflanzen an und spart so Geld. Elke Schwarzer mischt beim Pflanzen Pellets aus Schafwolle unter: „Das spart Wasser und Dünger.“ Nach der Saison wirft sie die Erde nicht weg, sondern mischt sie im Folgejahr mit Kompost, Laubhumus oder Schafwollpellets.

Pflanzenpflege und -schutz lassen sich kostengünstig selbst machen
Bei der Pflege setzen die Gartenexpertinnen ebenfalls auf Selbstgemachtes: Eine Ackerschachtelhalm-Brühe stärkt die Pflanzen. Brennnessel-Jauche hilft bei Schädlingsbefall und sorgt bei Bedarf für schnellen Nachschub bei Nährstoffen. Eine organische Mulche aus Laub oder anderen im Garten vorkommenden Stoffen wird im Laufe der Saison von den Bodenlebewesen zu Humus zersetzt und schützt bis dahin den Boden vor dem Austrocknen. Das spart Wasser beim Gärtnern, weil seltener gegossen werden muss.
Apropos organisch: Küchen- und Gartenabfälle eignen sich, um eigenen Kompost herzustellen. Damit können Sie Ihre Pflanzen mit Nährstoffen versorgen und können auf den Kauf teurer Düngemittel gegebenenfalls sogar ganz verzichten.
Bei Gartengeräten sparen: Sich aufs Wesentliche konzentrieren
Obwohl einige Gerätschaften beim Gärtnern unverzichtbar sind (vor allem im Garten), empfiehlt sich eine budgetschonende minimale Ausstattung. Was jeder braucht, sind laut Winkenbach: eine Gießkanne, Grabspaten oder Grabgabel, Rechen, eine große Schaufel, eine kleine Handschaufel, Gartenschere, Astschere, Leiter und einen Rasenmäher.
Andere Utensilien wie ein Rasendüngerwagen oder Vertikutierer sind auch für Elke Schwarzer verzichtbarer Schnickschnack. Geräte, die man selten braucht (wie einen Häcksler beispielsweise), lassen sich auch gut ausleihen oder mit Nachbarn gemeinsam anschaffen.
Bei den paar Gartengeräten, die Sie sich anschaffen, sollten Sie laut Schwarzer aber dafür umso mehr auf Qualität achten: „Das kostet zwar erst mehr, aber man spart am Ende Geld.“ Oder anders gesagt: Hier wäre es unterm Strich zu teuer, etwas Billiges zu kaufen, weil die Geräte nicht optimal funktionieren. Schlechte Astscheren etwa schneiden oft unsauber und können die Gehölze verletzen – oder müssen selber schnell ersetzt werden.
Budgetfreundliches Gärtnern: Da sieht für jeden anders aus
Jeder Garten, Balkon und Gärtner ist anders – deswegen hängt das benötigte Budget auch stark von individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten ab. Grundsätzlich aber gilt: Das Gärtnern ist auch eine langfristige Investition. Ein Gemüsegarten etwa nicht nur in die Unabhängigkeit, sondern auch in den Genuss – ganz abgesehen von der Freude, die das Gärtnern macht. ■