Wie groß fällt die Erhöhung aus?

Wohngeld-Hammer: Mehr Geld für rund 4,5 Millionen Deutsche!

Weil alles teurer wird, sollen Bedürftige ab Januar mehr Unterstützung bekommen. Für den Steuerzahler bedeutet das Mehrkosten in Millionenhöhe.

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Das Wohngeld soll im kommenden Jahr um 15 Prozent steigen. Das wurde vom Kabinett jetzt beschlossen.
Das Wohngeld soll im kommenden Jahr um 15 Prozent steigen. Das wurde vom Kabinett jetzt beschlossen.Rolf Kosecki/imago

Die Kosten für die Verbraucher steigen und steigen – doch jetzt gibt es für rund 4,5 Millionen Bundesbürger zumindest etwas mehr Geld: Das Kabinett hat am Dienstag eine Erhöhung des Wohngeldes ab dem 1. Januar geschlossen – der Betrag, der an Menschen mit niedrigem Einkommen ausgezahlt wird, soll durchschnittlich um 30 Euro steigen. Das teilte das Bauministerium am Abend mit.

Wohngeld soll ab Januar um 15 Prozent steigen – für rund 4,5 Millionen Bürger!

Hintergrund: Die Höhe des monatlichen Mietzuschusses für Bürgerinnen und Bürger mit niedrigen Einkommen wird laut Gesetz alle zwei Jahre auf eine nötige Anpassung an die Preis- und Mietpreisentwicklung überprüft. Die voraussichtliche Durchschnittshöhe der Anhebung hatte das Ministerium bereits im Juli mitgeteilt. Die angegebenen 30 Euro entsprechen einer Erhöhung von 15 Prozent. Die Mehrkosten für die Steuerzahler belaufen sich demnach auf rund 60 Millionen Euro im Monat - das entspricht rund 720 Millionen Euro im Jahr.

„Die Menschen geben heute deutlich mehr Geld für Miete, Energie und die Waren des täglichen Bedarfs aus“, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). „Um die Entlastungswirkung auch langfristig zu erhalten, erhöhen wir das monatliche Wohngeld zum 1. Januar 2025 um durchschnittlich 15 Prozent bzw. 30 Euro.“

Klara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Klara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.Photothek/imago

Die letzte Reform beim Wohngeld gab es erst im Jahr 2023

Die letzte Reform beim Wohngeld gab es erst im Jahr 2023. Damals wurde auch der Kreis der Berechtigten deutlich ausgeweitet. Ziel des Wohngelds ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Rentnerinnen und Rentner mit wenig Geld so zu entlasten, dass sie nicht wegen hoher Mieten Bürgergeld oder Grundsicherung beantragen müssen.

Für die Höhe des Wohngeldes gibt es aber, anders als etwa beim Bürgergeld, keine festen Sätze. Stattdessen hängt der Betrag, der Betroffenen zusteht, von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Zahl der Haushaltsmitglieder, dem Einkommen und der Miete. Das Ministerium rechnet nach früheren Angaben damit, dass im nächsten Jahr bundesweit rund 1,9 Millionen Haushalte Wohngeld erhalten können. ■