Erst nach stundenlangem Wahlkrimi stand es für CDU-Chef Friedrich Merz fest: Weil das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht den Sprung in den Bundestag schaffte, muss der künftige Kanzler offenbar nicht zusätzlich zur SPD noch bei den Grünen anklopfen, um eine Regierung zu bilden, die eine parlamentarische Mehrheit hat. Dadurch können Union und SPD jetzt in einem Zweierbündnis die Ministerposten unter sich aufteilen, wenn sie erfolgreiche Koalitionsverhandlungen schaffen!
Doch wer könnte einen Posten im Kabinett von Kanzler Friedrich Merz ergattern? Die Planungen laufen offenbar schon auf Hochtouren. „Wir haben für mehrere Szenarien hier im Adenauer-Haus bereits Vorbereitungsarbeiten getroffen“, hatte Merz bereits in der Schlussphase vom Wahlkampf in dem Podcast „Politico Berlin“ gestanden.
CSU will wichtige Posten im Kabinett
Friedrich Merz will demnach die Schlüsselressorts Wirtschaft und Inneres unbedingt an seine engsten Vertrauten vergeben. Dafür kursieren Namen wie Jens Spahn, Carsten Linnemann und Thorsten Frei. CSU-Chef Markus Söder macht sich dafür stark, dass Alexander Dobrindt einen wichtigen Ministerposten bekommen soll, wie etwa Finanzen oder Verteidigung – falls die SPD ihm das Amt überlässt.
Anders als während der Ampel-Regierung soll das Doppel-Ressort Klima und Wirtschaft in der Merz-Regierung wieder getrennt werden. Die Klimapolitik könnte dann wieder dem Umweltministerium zugeschlagen werden. Und wer soll jetzt am Ende mit am Kabinettstisch sitzen? Hier eine Liste mit möglichen Ministerinnen und Ministern von CDU, CSU und SPD im Merz-Kabinett:

- Torsten Frei (CDU): Kanzleramtschef, Wirtschaft oder Inneres
- Carsten Linnemann (CDU): Arbeit, Wirtschaft
- Jens Spahn (CDU): Gesundheit, Finanzen oder Fraktionschef
- Julia Klöckner (CDU): Bildung, Bundestagspräsidentin
- Karin Prien (CDU): Bildung
- Alexander Dobrindt (CSU): Verkehr, Finanzen, Verteidigung
- Günther Felßner (CSU): Landwirtschaft
- Klaus Holetschek (CSU): Gesundheit
- Andrea Lindholz (CSU): Inneres
- Ines Claus (CDU): Familie, Justiz
- Silvia Breher (CDU): Landwirtschaft
- Andreas Jung (CDU): Klima, Umwelt
- Johann Wadephul (CDU): Verteidigung
- Felor Badenberg (CDU): Justiz, Inneres
- Joe Chialo (CDU): Kulturstaatsminister
- Katrin Suder: Digitales
- Boris Pistorius (SPD): Verteidigung, Inneres
- Lars Klingbeil (SPD): Verteidigung
- Nancy Faeser (SPD): Inneres
- Hubertus Heil (SPD): Arbeit, Soziales
- Karl Lauterbach (SPD): Gesundheit
- Katja Mast (SPD): Soziales
- Dirk Wiese (SPD): Inneres
- Verena Hubbertz (SPD): Wirtschaft
- Svenja Schulze (SPD): Entwicklung

Doch wie sich die möglichen Koalitionspartner am Ende zusammenraufen, ist ungewiss. Eine Frist für eine Einigung auf ein Kabinett besteht nicht, auch nicht für die Wahl des Bundeskanzlers. Die bisherige Regierung führt die Geschäfte, bis eine neue Regierung gebildet wurde und sie von dieser abgelöst wird. Das Entstehen einer neuen Regierung kann sich also theoretisch über mehrere Monate ziehen! Aber Friedrich Merz hat schon angekündigt, dass er rasche Gespräche mit der SPD anstrebt. ■