Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bewies in einem Bürgergespräch in Brandenburg jetzt, dass er eine ganz schön scharfe Zunge haben kann: Er schoss gegen die AfD, zog Vergleiche zu den Nazis.
Scholz findet die AfD gefährlich: „So haben das die Nazis gemacht“
Bei einem offenen Gespräch in der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow (Teltow-Fläming) fand Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz deutliche Worte. Auf die Frage einer Bürgerin, warum es eine Brandmauer gegen die AfD gebe, sagte Scholz: „Wenn man da auf der Regierungsbank sitzt, sitzt man ja direkt vor der AfD und das, was die sagen, nicht hinten am Pult, sondern auf den Sitzbänken, ist so schlimm, dass man sich hinterher jedes Mal duschen möchte.“
In seiner Argumentation blickte der Bundestagsabgeordnete auch in die Vergangenheit und zog sogar einen Vergleich zu den Nationalsozialisten: „Alle gefährlichen Parteien definieren ein ‚Wir‘ und schließen andere aus, so haben das die Nazis gemacht.“
Weiter erklärte Scholz: „Wenn man immer sagt, unter den Leuten, die hier leben und die hier Staatsbürger sind, gehören einige nicht dazu – und dann finden sich immer neue Gruppen, die eigentlich nicht zu uns gehören – dann schließt man einige aus und hat die Grundlage geschaffen für das, was dann in Deutschland alles schon mal passiert ist.“

Scholz nennt AfD „antidemokratisch“
Die AfD sei eine Partei, die von einem „homogenen Volk“ spreche, das nur sie wahrheitsgemäß vertrete. „Das ist antidemokratisch“, beteuerte Scholz. Die Partei stehe nicht dafür, dass „wir uns in unserer Unterschiedlichkeit und unserer Vielfalt zusammenfinden. Das ist aber die Kernidentität, der Kerninhalt des Grundgesetzes, unserer Freiheit und der Demokratie.“
Scholz lenkte ein: Demokratische Parteien müssten akzeptieren, „dass sie nicht ein ‚Wir‘ und ein ‚Ihr‘ innerhalb unseres Landes schaffen dürfen und dass man den Pluralismus akzeptiert, der eben das alles ausdrückt – das ist Demokratie“.



