Krasse Vorschläge

Ministerin: Deutsche sollen mehr arbeiten bei weniger Kündigungsschutz

Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, will Deutschland aus der Krise führen. Und bringt die SPD damit gegen sich auf.

Author - Kay Schöphörster
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Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie
Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und EnergieFabian Sommer/dpa

Deutschland steckt in der Konjunkturkrise – und jetzt kommt ein Hammer-Vorstoß aus dem Wirtschaftsministerium! CDU-Politikerin Katherina Reiche fordert: Mehr schuften bitte!

„Wir müssen Deutschland wieder auf die Überholspur bringen“, sagte Reiche am Montag auf Nachfrage von T-Online. Der Koalitionsvertrag? Für sie nur die Basis. „Für die SPD ist er die Decke. Diese Decke müssen wir gemeinsam anheben.“

Was schlägt Ministerin Reiche konkret vor?

Konkret heißt das: längere Lebensarbeitszeit. Reiche will dazu auch über ein höheres Renteneintrittsalter reden. Wer kann, soll freiwillig über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten. Ein weiterer Dorn im Auge der Ministerin: die Frühverrentung! „Es kann nicht sein, dass Firmen über Fachkräftemangel klagen und gleichzeitig Leute mit 61 in Altersteilzeit schicken.“ Steuerliche Anreize und bessere Kinderbetreuung sollen die Deutschen für weniger Teilzeit- und mehr Vollzeitarbeit begeistern. Und dann hat die Politikerin noch einen Hammer zu bieten. Sie will den Kündigungsschutz lockern. Unternehmen sollen schneller Personal abbauen können, „vor allem im Hochlohnbereich“.

Die SPD ist angesichts dieser Vorschläge auf der Palme. „Das stammt aus der Mottenkiste der Sozialabbau-Vorschläge“, poltert SPD-Mann Ralf Stegner im Tagesspiegel. „Mit uns nicht zu machen!“ Stattdessen fordert er höhere Beiträge von Spitzenverdienern und Vermögenden.

Die Fronten sind klar: CDU will mehr Arbeit, SPD sieht soziale Gerechtigkeit in Gefahr. Beste Voraussetzungen für den nächsten handfesten Koalitionskrach.