Krankenkassen

CDU-Mann will Leistungen streichen – „Wir werden nicht kränker“

Mit wenig originellen Vorschlägen zur Sanierung des Gesundheitssystems  kommt „pünktlich“ zu Weihnachten der Kanzleramtschef um die Ecke.

Author - Kay Schöphörster
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Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU, re.) hat da mal so eine Idee zur Kostenkontrolle im deutschen Gesundheitssystem. Hier zusammen mit seinem Boss Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU, re.) hat da mal so eine Idee zur Kostenkontrolle im deutschen Gesundheitssystem. Hier zusammen mit seinem Boss Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).Kay Nietfeld/dpa

Schlechte Nachrichten für Kassenpatienten pünktlich zum Fest der Liebe. Ein CDU-Politiker schimpft, dass das deutsche Gesundheitssystem zu teuer sei. Und hat auch schon eine Idee, wie man die Kosten in den Griff bekommen könnte. Was der Mann vorschlägt überrascht dann wohl niemanden – es geht wieder mal zu Lasten der Versicherten.

Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) sorgt mit einer brisanten Ansage für Diskussion: Er will das deutsche Gesundheitssystem günstiger machen – und dafür sollen Leistungen gestrichen werden!

„Klar ist auch, dass manche Leistungen entfallen müssen, um das Gesundheitssystem günstiger zu machen, was in anderen Ländern auch funktioniert“, sagte Frei dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Und fügte hinzu: „Wir werden deshalb nicht kränker.“

Deutschland habe das teuerste Gesundheitssystem der Welt, die Menschen seien aber nicht überdurchschnittlich gesund, so Frei. Welche Leistungen wegfallen sollen, verriet er nicht.

Frei rechnet mit Widerstand, will aber hart bleiben: „Wir müssen das im Interesse des Ganzen durchsetzen.“

Hausarzt soll Facharztbesuche bestimmen

Der CDU-Politiker kritisiert, dass jeder selbst entscheidet, zu welchem Facharzt er geht. „Das muss künftig ein Primärarzt übernehmen – in der Regel der Hausarzt.“

Auch die Pflegeversicherung sieht Frei vor einer „Riesenherausforderung“. Heute werden 86 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. „Das wird künftig nicht mehr der Fall sein“, warnt er. Der Anteil derer, die in stationären Einrichtungen gepflegt werden müssen, werde steigen.

Frei macht klar: Ohne harte Einschnitte wird es nicht gehen. Doch welche Leistungen am Ende gestrichen werden – das bleibt vorerst sein Geheimnis.