Lange Zeit schien es so, als könnte nichts die Männerfreundschaft von US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk trüben. Sie spielten sich als ziemlich beste Freunde auf. Musk finanzierte den Wahlkampf von Trump, Trump ließ Musk dabei freie Hand, mit der umstrittenen Effizienzbehörde Doge gewachsene Regierungsstrukturen zu zerschlagen. Doch seit dieser Nacht ist alles anders. Seit Donnerstagabend gehen die einst besten Freunde in den sozialen Medien aufeinander los. KURIER dokumentiert den schmutzigen Schlagabtausch.
Der Streit zwischen Musk und Trump entflammte rund um das vom Präsidenten vorangetriebene Steuer- und Haushaltsgesetz. Öffentlich wurde Trump zum ersten Mal beim Termin mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Weißen Haus auf die Kontroverse angesprochen. Der 78-Jährige deutete an, dass Musk von geschäftlichen Interessen geleitet werde. Trump sagte, Tesla-Chef Musk habe kein Problem mit dem Gesetz gehabt – bis er erfahren habe, dass auch eine Kürzung milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge dazugehöre.
Elon Musk: „Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren“
Musk nennt das „eine Lüge. So traurig“. Der 53 Jahre alte Besitzer der Online-Plattform X legte Kongressmitgliedern der Republikanischen Partei nahe, sich bei der Abstimmung über das Gesetz auf seine Seite zu schlagen. „Trump hat noch dreieinhalb Jahre als Präsident – und mich wird es noch mehr als 40 Jahre geben“, schreibt er als „Denkanstoß“ für die Parlamentarier auf X, wo er binnen weniger Stunden eine regelrechte Kaskade an Posts absetzte.
Elon Musk auf X: „Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren“, behauptete Musk bei X. „So eine Undankbarkeit.“
Danach holte Musk zu einer aufsehenerregenden Anschuldigung aus, die er mit dem Satz „Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen“ einleitete: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. „Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden“, schrieb er – und wünschte Trump danach einen „schönen Tag“.
Dann kommentiert ein User das Posting von Musk und schreibt: „Trump sollte seines Amtes enthoben werden und JD Vance sollte ihn ersetzen.“ Musk antwortet kurz und knapp: „Yes“.
Donald Trump über Elon Musk: „Er ist einfach VERRÜCKT geworden!“
Und da Trump Trump ist, schlägt er kurz darauf auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social zurück: „Der einfachste Weg, in unserem Haushalt Milliarden und Milliarden Dollar einzusparen, ist, Elons Regierungs-Subventionen und -Verträge zu kündigen.“
Im Gegenzug kündigt Musk auf X an, seine Raumfahrtfirma SpaceX werde sofort damit anfangen, die Weltraumkapsel Dragon außer Betrieb zu nehmen.
Auch Trump scheint am Abend immer wütender zu werden und wirft Musk vor, dass er verrückt geworden sei. „Elon war dünnhäutig, ich habe ihn gebeten zu gehen, ich habe ihm sein E-Auto-Mandat weggenommen, das alle dazu zwang, Elektroautos zu kaufen, die sonst niemand wollte (er wusste monatelang, dass ich das tun würde!), und er ist einfach VERRÜCKT geworden!“

Die Antwort von Elon Musk: Er startete auf X eine Umfrage, ob es an der Zeit sei, in den USA eine neue Partei zu gründen. Über 80 Prozent von über vier Millionen, die bisher abgestimmt haben, sagen: Ja!




