Kritik an Elon Musk

„Rechtsextremes Image“: Tesla-Kunden verklagen den Autobauer

In Frankreich haben einige Tesla-Fahrer Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Sie wollen mit der Marke nichts mehr zu tun haben.

Author - Berliner KURIER
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„Ich habe das gekauft, bevor Elon verrückt wurde“ – Aufschrift am Heck eines parkenden Tesla in Freiburg.
„Ich habe das gekauft, bevor Elon verrückt wurde“ – Aufschrift am Heck eines parkenden Tesla in Freiburg.Winfried Rothermel / Imago

Sein fragwürdiges politisches Engagement an der Seite von US-Präsident Donald Trump, seine Unterstützung der rechtsextremen AfD in Deutschland, die an einen Nazi-Gruß erinnernde Geste mit ausgestrecktem Arm – das Image von US-Milliardär Elon Musk ist inzwischen heikel. Das schadet auch seinem Unternehmen Tesla. In Frankreich reichten nun Kunden Klage ein.

Rund zehn Franzosen, die Teslas geleast haben, haben den US-Autobauer wegen des nach ihrer Ansicht nach nun „rechtsextremen“ Images der Marke verklagt. Das teilte die Anwaltskanzlei GKA mit. „Durch das Verhalten von Musk (...) sind die Fahrzeuge der Marke Tesla zu starken politischen Symbolen geworden und erscheinen nun als Flaggschiffe der extremen Rechten“, erklärten die Anwälte Patrick Klugman und Ivan Terel am Mittwoch in Paris.

Darunter litten insbesondere Kunden, die Teslas geleast hätten, „weil sie ein innovatives und ökologisches Fahrzeug besitzen wollten“. Tesla-Kunden würden durch Musks politische Stellungnahmen daran gehindert, an ihrem Auto Gefallen zu finden. Daher verklagten sie Tesla vor dem Pariser Handelsgericht und forderten die Auflösung der Leasing-Verträge.

„Die Positionen von Musk haben die Nutzung der Autos beeinträchtigt“, erklärte Anwalt Klugman. „Wir denken, dass Musk dem Käufer den ungestörten Besitz des Autos schuldet.“ Von Tesla gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

Verkäufe von Tesla in Europa eingebrochen, Kritik an Elon Musk

Die Verkäufe des US-Elektroautoherstellers Tesla in Europa sind in den vergangenen Monaten eingebrochen. Der einstige Spitzenreiter bei den Elektroautoverkäufen wurde zuletzt von zahlreichen Konkurrenten überholt, darunter Volkswagen, BMW, Renault und die chinesische Marke BYD.

Protest gegen Elon Musk und Donald Trump vor und auf einem Tesla-Showroom in der Nähe von Prag in Tschechien.
Protest gegen Elon Musk und Donald Trump vor und auf einem Tesla-Showroom in der Nähe von Prag in Tschechien.CTK / Imago

Das politische Engagement von Tesla-Chef Elon Musk war scharf kritisiert worden. Der Milliardär unterstützte den Republikaner Donald Trump im Präsidentschaftswahlkampf, trieb dann den Stellenabbau im öffentlichen Dienst drastisch voran, kürzte gnadenlos öffentliche Ausgaben. Es gab daraufhin unter anderem Attacken auf Tesla-Showrooms. Inzwischen sind der mächtigste und der reichste Mann der Welt zerstritten, Musk ist raus aus der US-Regierung.

In der Stellungnahme der französischen Anwälte wurde der ausgestreckte Arm Elon Musks während Trumps Amtseinführungsfeier, die im Internet mit einem Nazigruß verglichen wurde, als Beispiel für sein schädliches Verhalten genannt. In Europa und Deutschland zog Musk auch wegen seiner Unterstützung für rechtsgerichtete politische Kräfte viel Kritik auf sich. Während des Bundestagswahlkampfs in Deutschland hatte er sich auf seiner Plattform X als Anhänger der rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) positioniert. (mit AFP)