Natürlich hätte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach ihrer Abwahl gern einen internationalen Topjob in Brüssel oder bei der UN in New York, aber das sind die großem Posten bereits verteilt. Und außerdem ist da ja auch noch ihre Familie. Jetzt kündigte Baerbock an, sich zurückzuziehen. Auch bei den Grünen möchte sie nicht mehr führen.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will keine Führungsrolle in der Grünen-Bundestagsfraktion übernehmen. Dies teilte sie der Fraktion in einem Brief mit, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. Sie habe sich „aus persönlichen Gründen entschieden, erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen und mich für kein führendes Amt in der Bundestagsfraktion zu bewerben“, hieß es darin.
Zuvor war spekuliert worden, dass Baerbock Grünen-Ko-Fraktionsvorsitzende werden wolle. Zurzeit stehen der Fraktion Britta Haßelmann und Katharina Dröge vor. Beide wurden erst kürzlich geschäftsführend im Amt bestätigt. Kritik gab es daran, dass sich für zwei Toipjobs bei den Grünen vier Frauen bewarben. Kein einziger Mann war im Gespräch.
„Mit zwei starken Frauen an ihrer Spitze beginnt jetzt ein neues Kapitel für unsere Fraktion“, betonte Baerbock in ihrem Brief. Sie habe sich bewusst bis nach der Bürgschaftswahl in Hamburg „zu Partei und Personalien zurückgehalten“, schrieb die Außenministerin weiter - und fügte hinzu: „Auch weil ich nach Jahren auf Highspeed ein paar Tage nachdenken wollte, was dieser Moment für meine Familie und mich bedeutet“.
Außenministerin Annalena Baerbock kündigt Rückzug in Brief an
Sie habe seit 2008 in unterschiedlichen Funktionen bei den Grünen ohne Unterbrechung auf Europa-, Bundes- und Landesebene politische Verantwortung getragen, hieß es in dem Brief. „Seit 2021 durfte ich Deutschland als Außenministerin in der Welt vertreten. In all dieser Zeit habe ich immer alles gegeben.“ Baerbock betonte in dem Schreiben aber zugleich: „Auch wenn die Rollen sich ändern, ist dies kein Abschied.“



