Bett-Rituale in Ost und West

Wer duscht vorm Schlafengehen? Ossis oder Wessis?

Im Osten leben die Früh-zu-Bett-Geher. Berliner aber sind Nachteulen und Sachsen teilen laut Studie nicht gern ihre Decke. Und raten Sie mal, wo man häufiger vor dem Schlafengehen duscht!?

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Erkenntnisse aus der Schlafstudie: Thüringer teilen sich gern das Bett, aber nicht gern die Decke. Und ein Viertel der Berliner geht erst nach Mitternacht ins Bett.
Erkenntnisse aus der Schlafstudie: Thüringer teilen sich gern das Bett, aber nicht gern die Decke. Und ein Viertel der Berliner geht erst nach Mitternacht ins Bett.Panthermedia/Imago

Was das Schlafen betrifft, sind wir alle gleich? Sollte man meinen. Jedoch scheint es einige kleine Unterschiede zu geben zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen, zum Beispiel was die Schlafrituale betrifft. Wie schläft man in Ost und West, wollte das Hospitality-Unternehmen Premier Inn wissen und gab beim Meinungsforschungsinstitut Civey eine Schlafstudie in Auftrag. Hier die Erkenntnisse:

Ostdeutsche gehen früher ins Bett als Westdeutsche

In Sachsen-Anhalt betten sich 23,3 Prozent der Menschen schon vor 22 Uhr zur Nachtruhe, im Bundesländervergleich ist dies der mit Abstand höchste Wert, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (21,4 Prozent), Sachsen (19,8 Prozent), Brandenburg (17,4 Prozent), Berlin (16,7 Prozent) und Thüringen (16,5 Prozent). Mit Ausnahme des Saarlands (16,6 Prozent) gehen die Westdeutschen deutlich seltener schon vor 22 Uhr schlafen – in Hamburg nur 11,1 Prozent, in Hessen 13 Prozent, in Rheinland-Pfalz 13,5 Prozent und in Bremen 14,2 Prozent.

Die richtigen Nacheulen, also späte Zu-Bett-Geher, leben – das war zu erwarten – in den Stadtstaaten: 27,6 Prozent der Hamburger fallen erst nach Mitternacht ins Bett, in Berlin sind es 25,4 Prozent und in Bremen 23,7 Prozent.

Ostdeutsche duschen vor dem Zubettgehen häufiger als Westdeutsche

Jeder Zehnte in den neuen Bundesländern duscht vor dem Schlafengehen. In den alten Bundesländern machen das weniger Menschen, durchschnittlich rund 6,5 Prozent der Befragten. Am häufigsten nutzen die Brandenburger (10,4 Prozent) die Dusche als Einschlafritual, gefolgt von den Sachsen (10,3 Prozent), den Sachsen-Anhaltern (10 Prozent), den Thüringern (9,6 Prozent) und den Berlinern (9,1 Prozent). Auf die Frage „Was tun Sie am liebsten, bevor Sie schlafen gehen?“ antworten nur 2,9 Prozent der Saarländer mit „Gehe duschen“, in Bremen sind es 4,4 Prozent, in Rheinland-Pfalz 4,8 Prozent sowie in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen jeweils 6 Prozent.

Westdeutsche lesen häufiger als Ostdeutsche vor dem Schlafen

Auf die Frage „Was tun Sie am liebsten, bevor Sie schlafen gehen?“ antworteten 30,9 Prozent der Westdeutschen, dass sie ein Buch lesen würden (höchster Wert: Bremen mit 38,8 Prozent). Das machen in Ostdeutschland weniger Menschen, nämlich laut Umfrage 26,6 Prozent (niedrigster Wert: Sachsen-Anhalt mit 23,1 Prozent). Die Glotze als Schlafritual ist übrigens in Bayern (55,6 Prozent) und Sachsen-Anhalt (54 Prozent) am beliebtesten, hier bilden Hamburg (43 Prozent) und Bremen (43,9 Prozent) die Schlusslichter.

Mehr Ostdeutsche haben ihre Decke lieber für sich

Wenn sie das Bett mit Partner oder Partnerin teilen, haben 92,5 Prozent der Menschen in Sachsen-Anhalt lieber eine eigene Decke. Das ist im Ländervergleich der höchste Wert, gefolgt von Sachsen (91,1 Prozent), Thüringen (89,6 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (89 Prozent) und Brandenburg (88,6 Prozent). Berlin bildet hier mit 82,5 Prozent eine Ausnahme.

In den westdeutschen Ländern ist das Bedürfnis nach einer eigenen Decke deutlich geringer ausgeprägt: In Bremen kuscheln immerhin 13,3 Prozent der Menschen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin am liebsten unter einer gemeinsamen Decke, in Rheinland-Pfalz 10,8 Prozent und im Saarland 10,4 Prozent. Zum Vergleich: Für eine gemeinsame Decke sprechen sich nur 3,6 Prozent der Sachsen-Anhalter und 4 Prozent der Thüringer aus.

Westdeutsche drücken häufiger die Schlummertaste als Ostdeutsche

Den „Snooze button“, also die Schlummertaste am Wecker, drückt in Bremen mehr als jeder Dritte (36,2 Prozent). Einige Minütchen weiterschlafen wollen auch viele andere Menschen in den alten Bundesländern, beispielsweise in Hamburg (34,5 Prozent), Hessen (31,5 Prozent), Schleswig-Holstein (31,2 Prozent), Niedersachsen (31 Prozent), Nordrhein-Westfalen (30,6 Prozent) und Rheinland-Pfalz (30 Prozent).

Ostdeutsche dagegen „snoozen“ deutlich seltener: In Thüringen sind es nur 21,8 Prozent der befragten Erwachsenen, in Mecklenburg-Vorpommern 22,1 Prozent, in Brandenburg 23,5 Prozent und in Sachsen-Anhalt 25,1 Prozent.

Matratzen-Qualität im Hotel ist fast allen wichtig

Auf eine gute Matratze im Hotel legen die Deutschen Wert. Zimmer im Premier Inn Hotel am Alexanderplatz in Berlin.
Auf eine gute Matratze im Hotel legen die Deutschen Wert. Zimmer im Premier Inn Hotel am Alexanderplatz in Berlin.Premier Inn

Laut der von Premier Inn Deutschland beauftragten Schlafstudie ist 80,9 Prozent aller Deutschen bei einer Übernachtung im Hotel die Qualität der Matratze wichtig. In vier ostdeutschen Bundesländern ist man da etwas weniger anspruchsvoll und liegt unter dem Durchschnitt (Berlin: 73,2 Prozent, Brandenburg: 75,9 Prozent, Sachsen-Anhalt: 76,6 Prozent, Sachsen: 76,8 Prozent). In den meisten westdeutschen Ländern dagegen legen die Menschen etwas mehr Wert auf eine hochwertige Matratze, in Bayern 83,4 Prozent, in Rheinland-Pfalz 83,2 Prozent, in Baden-Württemberg 82,6 Prozent und in Niedersachsen 82,5 Prozent. ■