Jedes Jahr erleiden zirka 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Und viele sterben daran. Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Todesursachen, jeder fünfte Betroffene stirbt in den ersten Wochen an den Folgen. Die meisten Schlaganfallpatienten sind über 60 Jahre alt, Studien zeigten jedoch, dass immer häufiger auch junge Menschen betroffen sind.
In acht von zehn Fällen entsteht der Schlaganfall durch ein Gerinnsel, das ein Blutgefäß im Gehirn verstopft. In den anderen Fällen verursacht der plötzliche Riss eines Blutgefäßes den Hirnschlag. Beides hat zur Folge, dass die Blutversorgung im Gehirn gestört ist, wichtige Fähigkeiten gehen verloren.
Es gibt Faktoren, die das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, erhöhen. Und ein paar Dinge haben wir selbst in der Hand. Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Nikotin zählen dazu. Dabei geht es darum, einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) entgegenzuwirken und damit auch einem Hirnschlag.
8 Regeln! Wer nach ihnen lebt, bleibt länger gesund und jung
Laut der „American Heart Association“ sollen 80 Prozent der Schlaganfälle vermeidbar sein, wenn die Menschen bestimmte Richtlinien befolgen. Die Experten nennen sie „Life's Essential 8“, also acht grundsätzliche Regeln für ein gesundes Leben. Ein wichtiger Punkt ist die Ernährung. Hier die acht Empfehlungen der Experten:
1. Besser essen!
Eine kalorienreiche Ernährung mit viel Zucker und Fett ist schlecht für die Arterien und kann das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Die Experten raten, sich insgesamt gesund zu ernähren, mit Vollkornprodukten, viel Obst und Gemüse, magerem Eiweiß, Nüssen und Samen. Geflügel ohne Haut, Fisch und Meeresfrüchte. Gekocht werden sollte mit Olivenöl und Rapsöl.
Halten Sie sich zurück bei rotem und verarbeitetem Fleisch. Auch bei Produkten, denen Zucker zugesetzt wurde, wie überhaupt mit stark verarbeiteten Lebensmitteln – also Fertigprodukten. Ebenso fettreiche Milchprodukte sollten laut Experten-Rat nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen. Gesüßte Getränke und Alkohol sollten nicht häufig genossen werden.
Geraten wird auch, Transfette zu meiden. Die sind vor allem in Fertiggerichten, in frittierten Kartoffelprodukte wie Pommes und Chips sowie in Back- und Süßwaren.

Die Gesundheitsexperten empfehlen, schon beim Einkauf auf den Kaloriengehalt von Lebensmitteln zu achten, möglichst selbst zu kochen und dabei frisches Obst und Gemüse zu verwenden.
2. Aktiv sein, in Bewegung bleiben
Pro Woche sollte man 2 ½ Stunden moderate (wie Aquafitness, Tanz oder Gartenarbeit) oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität (wie Schwimmen oder Joggen) ausüben. Dazu etwas Krafttraining. Darauf achten, dass man im Alltag Bewegung einbaut, kurze Wege zu Fuß gehen, Treppensteigen statt Fahrstuhl fahren und einfach öfter mal aufstehen, wenn man einer sitzenden Tätigkeit nachgeht.

3. Für gesunden Schlaf sorgen
Auch erholsamer Schlaf ist wichtig für das Herz-Kreislauf-System. Die meisten Erwachsenen brauchen 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht. Ausreichender Schlaf fördert die Heilung, verbessert die Gehirnfunktion und verringert das Risiko chronischer Erkrankungen.
4. Auf sein Gewicht achten
Übergewicht wird mit fast jedem fünften Schlaganfall in Verbindung gebracht, es kann das Risiko um das Zwei- bis Dreifache erhöhen. Das Erreichen und Halten eines gesunden Gewichts lohnt sich also für die Gesundheit. Besonders das Bauchfett wird als risikoreich im Hinblick auf Schlaganfälle eingeschätzt. Für Frauen gilt: Bauchumfang mehr als 80 Zentimeter = erhöhtes Risiko, mehr als 88 Zentimeter = deutlich erhöhtes Risiko. Für Männer gilt: Bauchumfang mehr als 94 Zentimeter = erhöhtes Risiko, Bauchumfang mehr als 102 Zentimeter = deutlich erhöhtes Risiko.
5. Blutdruck kontrollieren
Der Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor für den Schlaganfall, da er zu einer Verengung und zur Verkalkung der Blutgefäße führt (Arteriosklerose). Menschen mit hohem Blutdruck erleiden deshalb häufiger einen Schlaganfall. Der optimale Blutdruck liegt bei Werten von 120/80 mm Hg. Die Grenze zu hohem Blutdruck liegt bei 140/90 mm Hg.

6. Cholesterinspiegel checken
LDL-Cholesterin wird häufig auch als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet, da es an den Arterienwänden ablagert und Probleme im Blutkreislauf verursachen kann – dadurch erhöht sich das Schlaganfallrisiko. Deshalb ist es gut, das Cholesterin regelmäßig beim Hausarzt checken zu lassen.
7. Blutzucker kontrollieren
Das Schlaganfall-Risiko ist für Diabetiker ohne zusätzliche Risikofaktoren um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Allgemein gilt, dass sich bei zuckerkranken Menschen eine Arteriosklerose früher und ausgeprägter entwickelt als bei Menschen mit gesundem Stoffwechsel. Daher ist auch das Risiko von gefäßbedingten Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt erhöht. Deshalb sollte der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden, um eine mögliche Erkrankung zu behandeln.
8. Nicht rauchen
Die US-Gesundheitsexperten weisen darauf hin, dass der Konsum von Nikotinprodukten – zu denen herkömmliche Zigaretten, aber auch E-Zigaretten gehören –, die häufigste Ursache für vermeidbare Todesfälle in den USA ist, darunter etwa ein Drittel aller Todesfälle durch Herzkrankheiten. ■