Im Erzgebirge wird gedampft

Wegen Feinstaub: Jetzt gibt’s die ersten Räuchermännchen ohne Räucherkerzen

Damit das Räuchern in der Adventszeit ungefährlicher wird, stellt eine Firma aus dem Erzgebirge jetzt Räuchermännchen mit Wasserdampf vor.

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Räuchermännchen aus dem Erzgebirge gehören in der Adventszeit in vielen Haushalten in Deutschland zur Tradition.
Räuchermännchen aus dem Erzgebirge gehören in der Adventszeit in vielen Haushalten in Deutschland zur Tradition.Jürgen Ritter/imago

Nach dem Fest ist vor dem Fest – das gilt auch in der Weihnachts-Industrie. Während die ausgedienten Weihnachtsbäume vielerorts noch am Straßenrand liegen, gehen anderswo bereits die Vorbereitungen für die neue Saison los. Am 26. Januar beginnt in Frankfurt am Main etwa die alljährliche Messe „Christmasworld“, bei der auch allerlei Neuheiten rund um das schönste Fest des Jahres vorgestellt werden. Eine überraschende Neuheit kommt aus dem Erzgebirge: Hier gibt’s jetzt die ersten Räuchermännchen ohne Räucherkerzen!

Räuchermännchen gehören zur Weihnachtszeit – nicht nur im Erzgebirge

Für viele gehören sie zur Weihnachtszeit dazu: Räuchermännchen! Die putzigen Figuren, die in allerlei Formen und Farben zu haben sind, funktionieren seit langer Zeit auf die gleiche Weise: Im Hohlkörper der Räucherfigur wird ein Räucherkerzchen untergebracht, das entzündet wird, der duftende Rauch steigt empor, sucht sich einen Weg nach draußen. Der Duft von Weihrauch oder Tannennadeln wabert in der Adventszeit durch viele Haushalte. 

Ein Unternehmen aus dem Erzgebirge bringt nun nämlich die erste Räucherfigur auf den Markt, die nicht mehr qualmt, sondern dampft. Der Grund: Schon im Jahr 2017 habe es etwa Untersuchungen gegeben, bei denen hohe Feinstaubbelastungen durch das Abbrennen von Räucherkerzen nachgewiesen wurden, heißt es in einer Mitteilung der Firma Saico aus Olbernhau im Erzgebirge. Firmeninhaber Frank Sajuns sei daraufhin auf die Idee gekommen, ein neues Räuchermännchen zu entwickeln, das auf der Messe „Christmasworld“ nun als Weltneuheit vorgestellt wird.

Diese Räucherfiguren funktionieren laut Hersteller ohne Räucherkerzen, sondern mit Wasserdampf
Diese Räucherfiguren funktionieren laut Hersteller ohne Räucherkerzen, sondern mit WasserdampfSaico

Die Idee: In den Körper der Räucherfigur kommt keine Räucherkerze, sondern ein Gemisch aus Wasser und Duftstoffen. Dieses wird dann in Dampf verwandelt. Man habe erreicht, dass es einen „optisch typischen und vergleichbaren Ausstoß aus der Mundöffnung des Räuchermännchens“ gibt  - und es geschafft, den „Transport der Dampfpartikel durch den Körper der Räucherfigur zu überwinden und den Dampf optimal zu leiten und zum Ausstoß zu bringen“.

Neuartige Räuchermännchen sollen mit Wasserdampf funktionieren

Ein Vorteil für alle, die in der Adventszeit lieber auf dem Sofa sitzen: Eine Füllung soll dafür sorgen, dass das Räuchermännchen bis zu 15 Stunden dampft – der ständige Wechsel der Räucherkerzen fälle also flach. Entscheidend dafür ist allerdings die „individuelle Dampfeinstellung“ durch den Anwender.

„Die ersten beiden Räucherfiguren, ein Nachtwächter und Schneemann mit einer stattlichen Größe von 70 cm, sollen bereits in diesem Jahr in die Serienproduktion gehen und schon bald durch kleinere Modelle, ergänzt werden“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens weiter. Man wolle mit dem Projekt auch traditionelle Handwerkskunst und moderne Technologie verbinden – und erhoffe sich Nachfrage von „Wellness-, Fitness- und Yoga-Studios, medizinischen Einrichtungen und Gastronomiebetrieben“, heißt es. Wie die neuen Räucherfiguren wohl bei den Erzgebirgs-Fans ankommen? Das wird sich zeigen. ■