Hätten Sie das gedacht?

Unglaublich! DAS verdient ein Flaschensammler beim Fasching in Köln

Am Montag wurde im Rheinland die fünfte Jahreszeit eröffnet - mit viel Alkohol. Die leeren Flaschen sind für die einen Müll, für andere pures Geld.

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In Köln wurde am Montag die Karnevalszeit eröffnet. Während die einen feierten, sammelten die anderen Flaschen. Aber: Wie viel verdient ein Flaschensammler?
In Köln wurde am Montag die Karnevalszeit eröffnet. Während die einen feierten, sammelten die anderen Flaschen. Aber: Wie viel verdient ein Flaschensammler?Political-Moments/imago

Es ist der 11. November – der 11.11. – und das bedeutet: Im Rheinland ist die Hölle los. Am Montag sind die Narren hier in die fünfte Jahreszeit gestartet, haben den traditionellen Karnevalsauftakt gefeiert. Mit viel Trara stellten sie die Faschings-Metropole Köln auf den Kopf. Doch was für die einen ein lustiges Fest ist, ist für die anderen eine todsichere Einnahmequelle. Etwa für die Flaschensammler, die in der feiernden Menge nach abgestellten und weggeworfenen Pfandflaschen jagen. Was verdient jemand, der diesen Job macht, mit den Flaschen? Nur so viel: Bei der Summe wird Ihnen die Spucke wegbleiben!

Flaschensammler packt aus: So verdient man beim Karneval in Köln!

Die Kölner Zeitung „Express“ hat mit einem jungen Mann gesprochen, der auch zum Karnevalsauftakt am 11.11. Flaschen sammelte. Er heißt Abdul, kommt aus Afghanistan – und für ihn ist an Tagen wie diesem Hochkonjunktur. Bereits ab 6 Uhr am Morgen sei er im Zülpicher Viertel in Köln unterwegs gewesen, berichtet das Blatt. Das Grüppchen sei mit der klassischen Aufgabenteilung vorgegangen: Während einer auf die bisherige Beute aufpasst, gehen die anderen auf die Jagd. Nach zehn Minuten wird dann getauscht, damit jeder mal in der Menge baden kann.

Denn dort findet sich das „gläserne Gold“: Weil bei den Feierlichkeiten auf der Zülpicher Straße auch ordentlich gebechert wird und der Alkoholpegel schon am Vormittag hoch ist, landen die leeren Flaschen gern im Gebüsch oder auf der Straße. Abdul und seine Begleiter sammeln sie, geben sie ab. Laut dem Bericht des „Express“ durften sich die Sammler am Montag schon gegen 13 Uhr über zehn prall gefüllte Flaschen-Säcke freuen. „Pro Sack kann man ungefähr von 30 Euro ausgehen“, sagt Abdul dem Blatt. Die unfassbare End-Summe aus dem vergangene Jahr: „Da kamen 1300 Euro zusammen.“

Flasche leer? Wer ausgetrunken hat, stellt seine leeren Pullen beim Karneval in Köln gern an die Straße.
Flasche leer? Wer ausgetrunken hat, stellt seine leeren Pullen beim Karneval in Köln gern an die Straße.Zoonar/imago

Auf diese Getränkebehälter sind Flaschensammler besonders scharf

Allerdings darf man nicht ignorieren, dass das Dreier-Grüppchen dafür auch eine Menge gearbeitet hat – fast 24 Stunden seien sie unterwegs gewesen, sagt Abdul. Und dieses Mal? Wollen die Sammler bis 4 Uhr am Morgen machen. „Und dann schauen wir mal, wie viel dieses Jahr so zusammenkommt.“ Das Geld werde im Nachhinein durch drei geteilt. Übrigens: Besonders beliebt bei den Flaschensammlern sind – wie könnte es anders sein – Plastikflaschen und Dosen von Getränken wie Cola oder Energy-Drinks. Denn: Die bringen pro Stück 25 Cent Pfand ein – und das bei einem sehr geringen Gewicht.

Gleich in mehreren Städten wurde am Montag der Karnevalsauftakt gefeiert: Köln, Düsseldorf und Mainz verzeichneten einen starken Andrang der Jecken und Narren. In Köln musste das sogenannte Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße bereits frühzeitig wegen des großen Andrangs geschlossen werden. Schlecht für die Karnevalisten, die hier nicht mehr auf das Gelände kamen – gut für Flaschensammler wie Abdul. Die Polizei in allen drei Städten meldete einen zunächst unauffälligen Verlauf. Allerdings sei wegen der zunehmenden Alkoholisierung vieler Teilnehmer ein Kippen der Stimmung nicht ausgeschlossen, sagte eine Polizeisprecherin in Köln. Die Kölner Polizei war allein in der Karnevals-Metropole mit 1400 Beamten im Einsatz. ■