Mutter und Sohn spritzen Kokain

Todeskampf bei „Hartes Deutschland“: DAS wurde aus Steffi und Bryan!

„Hartes Deutschland“ erzählt Geschichten, die sprachlos machen. Wie die von Steffi und ihren Sohn Bryan. Sie leben seit Jahren auf der Straße.

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Mutter und Sohn leben gemeinsam auf der Straße und konsumieren Kokain: Bei Hartes Deutschland geht es am Donnerstag um die dramatische Geschichte von Steffi (41) und Bryan (19).
Mutter und Sohn leben gemeinsam auf der Straße und konsumieren Kokain: Bei Hartes Deutschland geht es am Donnerstag um die dramatische Geschichte von Steffi (41) und Bryan (19).RTLZwei

Es gibt in der Doku-Serie „Hartes Deutschland“ Geschichten, die wirklich sprachlos machen – die Story von Bryan und Steffi gehört ohne Frage dazu. Die beiden leben gemeinsam auf den Straßen der Hafenstadt Kiel, sind drogenabhängig. Die Besonderheit: Es handelt sich nicht etwa um Junkie-Freunde, sondern um Mutter und Sohn! In der aktuellen Folge von „Hartes Deutschland“ erzählen die beiden ihre schockierende Geschichte. Unter anderem geht es um ein extremes Drogen-Erlebnis: Mutter Steffi war dabei, als Bryan nach einer Überdosis auf der Straße um sein Leben kämpfte.

„Hartes Deutschland“ zeigt die Story von Bryan (19) und seiner Mutter Steffi (41)

Kiel ist bekannt als schöne Hafenstadt, doch auch hier gibt es sie, die richtig schlimmen Schicksale von Menschen, die ganz unten angekommen sind. „Hartes Deutschland“ erzählt am Donnerstag (20. März 2025, 20.15 Uhr, RTLZwei) die Storys einiger Menschen, die mit Armut, Obdachlosigkeit und Drogensucht kämpfen. Mit dabei: Bryan (19) und seine Mutter Steffi (41). Die beiden sind Mutter und Sohn, leben schon seit einiger Zeit zusammen auf der Straße.

Steffi ist seit Jahren drogenabhängig, verlor vor sieben Jahren ein Bein, nachdem sie sich Kokain mit einer dreckigen Nadel spritzte. Der Start einer massiven Abwärtsspirale, die auch Bryan in die Abhängigkeit trieb. Seit zwei Jahren leben sie auf der Straße, Bryan nimmt Drogen wie Heroin, hat mehrere Ladendiebstähle begangen, um die Sucht zu finanzieren. „Eigentlich richtig dämlich. Aber irgendwo muss ich die Ideen ja herhaben“, sagt er, tätschelt seiner Mutter Steffi, die im Rollstuhl sitzt, die Schulter. Der Konsum zehrt an ihm, an seiner Mutter. Sei es vor einiger Zeit noch leicht gewesen, sie im Rollstuhl durch die Gegend zu schieben, wird das gemeinsame Leben auf der Straße immer beschwerlicher.

Steffi und Bryan führen ein Leben am Abgrund. „Hartes Deutschland“ begleitet die beiden - sie leben in Kiel auf der Straße.
Steffi und Bryan führen ein Leben am Abgrund. „Hartes Deutschland“ begleitet die beiden - sie leben in Kiel auf der Straße.RTLZwei

Auch der Kampf mit den Drogen macht den beiden zu schaffen. Mutter Steffi will, dass Bryan vor ihr konsumiert. Was absurd erscheint, hat einen ernsten Hintergrund: Sie will einschreiten können, wenn ihm dabei etwas passiert. „Dann habe ich das ein bisschen unter Kontrolle“, sagt sie. Das schlimmste Erlebnis sei in Gaarden passiert, einem Stadtteil von Kiel. „Da hat er wieder was geraucht“, schildert Steffi in „Hartes Deutschland“ das Erlebnis. Beim Drehen habe er mitten im Satz plötzlich angefangen zu krampfen. „Er wurde direkt dunkelblau und lila.“ Für die Mutter ein Schock. „Ich habe mir vor Angst in die Hosen gepisst“, sagt sie.

Krampfanfall auf der Straße: Steffi sah zu, wie Bryan um sein Leben kämpfte!

Rettungskräfte wurden alarmiert, brachten ihn in ein Krankenhaus. Der Krampfanfall sei vermutlich durch eine Überdosis ausgelöst worden, erfuhr er später. Für ihn sei der Krampfanfall der schlimmste gewesen, den er jemals hatte – und der schlimmste, von dem seine Mutter ihn zurückgeholt habe. Und Mutter Steffi? Sie sei lange danach nicht damit klargekommen, sagt sie. „Ich stand völlig neben mir. Das Ding hat mich so mitgenommen, dass ich stundenlang danach völlig neben der Spur war.“ Bereits zweimal habe Bryn wiederbelebt werden müssen, heißt es bei „Hartes Deutschland“. Doch obwohl er auf Kokain mit solchen Anfällen reagiert, ziehe es ihn und seine Mutter immer wieder zu den Drogendealern.

Bryan und Steffi leben zusammen auf der Straße und nehmen Drogen. Die Doku „Hartes Deutschland“ zeigt, dass sich die beiden auch immer wieder streiten.
Bryan und Steffi leben zusammen auf der Straße und nehmen Drogen. Die Doku „Hartes Deutschland“ zeigt, dass sich die beiden auch immer wieder streiten.RTLZwei

Was macht ein solches Leben mit der Mutter-Sohn-Beziehung? Es ist nur schwer vorstellbar, dass das gemeinsame Leben auf der Straße gut für die beiden ist. Und tatsächlich scheinen sie unterschiedliche Meinungen zu haben. „Wir sind unzertrennlich“, sagt Steffi in einem Interview bei „Hartes Deutschland“. „Aber auch gern mal kurz trennlich“, sagt Bryan. „Ich genieße es sogar, ab und zu mal kurz allein einzukaufen.“ Sie stimmt zu. „Aber wir müssen schon im Hinterkopf haben, wo der andere ist, dass es dem anderen gut geht. Also ich zumindest. Er soll sich verdammt nochmal keine Gedanken machen. Ich bin die Mutter.“ Bryan hingegen gibt zu, dass er sich über eine oder zwei Wochen Urlaub freuen würde.“

Was wurde nach „Hartes Deutschland“ aus Bryan und seiner Mutter Steffi

Aber: Wie ist es den beiden nach den Aufzeichnungen für „Hartes Deutschland“ ergangen? Bei einem der letzten Interviews berichtete Bryan, das Verhältnis der beiden habe einen Knacks erlitten – er selbst habe auch viel Mist gebaut, seine Mutter unter anderem beklaut. Ihm geht es derweil immer schlechter, weil auch er sich Kokain spritzt. Er brauche eine Pause von allem – vom Schnorren, vom Stress, von den Drogen, sogar von seiner Mutter. „Ich liebe meine Mutter“, sagt er. Doch 24 Stunden an sieben Tagen aufeinander hocken gehe nicht gut.

Inzwischen meldete sich Bryan zu einer Entgiftung an, auch wenn seine Mutter nicht an ihn glaubte. „Sie freut sich, aber sie glaubt nicht, dass ich das mache“, sagt er. Das tue ihm weh, sagt er im Interview bei „Hartes Deutschland“, die Tränen fließen. Er versuche immer wieder, das Verhältnis zu seiner Mutter zu kitten, aber es gehe nicht. Laut RTLZwei wurde Bryan drei Monate nach dem letzten Interview verhaftet und in eine Forensische Psychiatrie eingewiesen. „Sein Gesundheitszustand verbessert sich“, teilte der Sender mit. Er sei zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, dann in ein Jugendgefängnis gekommen. „Mittlerweile kann er auf Ersatzdrogen verzichten.“ ■