DAS macht er mit der Kohle

„Hartes Deutschland“: Jan (36) wieder frei! Was macht er mit 2700 Euro Knast-Kohle?

„Hartes Deutschland“ begleitet Menschen, die drogenabhängig sind. Dieses Mal wird Jan (36) aus dem Knast entlassen. Was macht er mit seiner Knast-Kohle?

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Jan ist seit zehn Jahren drogenabhängig, „Hartes Deutschland“ begleitet ihn durch den Alltag. Jetzt saß er 22 Monate in Haft.
Jan ist seit zehn Jahren drogenabhängig, „Hartes Deutschland“ begleitet ihn durch den Alltag. Jetzt saß er 22 Monate in Haft.RTLZwei

Die Doku-Serie „Hartes Deutschland“ gibt den Zuschauern jede Woche aufs neue Einblicke in das Leben der Menschen, die ganz unten angekommen sind. Regelmäßig begleiten die Macher der TV-Sendung beispielsweise Drogenabhängige auf der Jagd nach dem nächsten Schuss und beim endlosen Kampf ums Überleben in verschiedenen Städten in Deutschland. Diese Schicksale gehen ans Herz – und machen oft auch sprachlos. In der aktuellen Episode von „Hartes Deutschland“ (Donnerstag, 6. März 2025, 20.15 Uhr) geht es beispielsweise um Jan, der drogenabhängig ist, gerade aus dem Knast entlassen wurde. Aber: Was macht er mit seinen 3000 Euro Überbrückungsgeld, die ihm beim Start in ein neues Leben helfen sollen?

„Hartes Deutschland“: Jan aus dem Knast entlassen – DAS macht er zuerst

Schon Anfang 2021 schlug Jan die Scheibe eines Supermarktes ein. Das Ziel: Er wollte Geld erbeuten, um sich seine Drogensucht finanzieren zu können. Er wurde erwischt, saß im Gefängnis in Dortmund. Nun kam er frei, die Macher von „Hartes Deutschland“ begleiteten ihn während der ersten Schritte in Freiheit. Wohin führt der erste Weg nach 22 Monaten im Gefängnis? „Zum Kiosk, noch ein Bier holen.“ Und danach? „Ballern“, sagt er. Außer Hasch und Pillen habe er im Gefängnis nichts bekommen.

Der 36-Jährige ist seit etwa zehn Jahren heroinabgängig. Als sein Vater starb, landete Jan in einem Jugendheim, geriet dort erstmals an Drogen. Vor zehn Jahren dann die Trennung von seiner Freundin, diese warf den jungen Mann völlig aus der Bahn. „Einen geregelten Tagesablauf hatte ich schon lange nicht mehr“, sagt er in einem Interview. Vor der Inhaftierung freute er sich sogar, dass er im Gefängnis arbeiten könne, etwas wegkomme von den Drogen. Doch nun will er sich im neuen Leben offenbar doch nicht von der Droge entfernen. Auch in Haft erhielt er Ersatzdrogen, Methadon – die sogenannte Substitutionsbehandlung soll sich angeblich positiv auf die Gefängnis-Zeit der Insassen und auf das Leben danach auswirken.

Jan ist immer auf der Suche nach dem nächsten Schuss. Seit zehnJahrennimmt er Heroin, brach schon in einen Supermarkt ein, um an Geld zu kommen.
Jan ist immer auf der Suche nach dem nächsten Schuss. Seit zehnJahrennimmt er Heroin, brach schon in einen Supermarkt ein, um an Geld zu kommen.RTLZwei

Und nun? Hält er stolz die 2700 Euro in den Händen, die er als sogenanntes Überbrückungsgeld für seinen Start in ein neues Leben bekommen hat. „Für meine Arbeit im Knast wurde ich bezahlt“, sagt er. Der Verdienst wurde angespart und nun ausgezahlt. Der erste Weg führt zu einem Automaten für Nadeln. Dann geht es in die Innenstadt, wo er sich Kokain und Ascorbinsäure besorgt, damit er die Droge aufkochen kann. Mit einer Spritze injiziert er sich den Cocktail. Und das, obwohl besonders nach der Haftzeit die Gefahr groß ist, dass die Drogen extrem wirken. Sofort bekommt Jan einen paranoiden Schub, der 15 Minuten anhält. Dann ist ihm übel. „Habe ich mir besser vorgestellt“, urteilt er.

„Hartes Deutschland“: DAS macht Jan mit 2700 Euro Knast-Geld!

Bleibt noch der Rest des Überbrückungsgeldes. In einem Café zählt er das Geld durch – und rechnet für „Hartes Deutschland“ vor, was er davon machen möchte. 250 Euro will er ausgeben für Schlafsack und Isomatte, 300 Euro für Klamotten. „Das heißt, du wirst wieder auf die Straße gehen?“, fragt der Reporter irritiert. „Jaja“, sagt Jan. Den Rest des Geldes will er in einem Schließfach in einer Einrichtung für Obdachlose hinterlegen. „Das kann ich mir dann Stück für Stück abholen – pro Woche vielleicht ’nen Fuffi, am Tag mal vielleicht ’nen Zwanni. Wenn ich das alles auf Tasche hätte, wäre es morgen leer.“

In der vergangenen Woche ging es bei „Hartes Deutschland“ um sie: Anna hoffte auf ein neues Leben, hatte sogar ein eigenes Zimmer. Doch die 38-Jährige wurde tot in ihrer Wohnung gefunden.
In der vergangenen Woche ging es bei „Hartes Deutschland“ um sie: Anna hoffte auf ein neues Leben, hatte sogar ein eigenes Zimmer. Doch die 38-Jährige wurde tot in ihrer Wohnung gefunden.RTLZwei

„Hartes Deutschland“: Jann will großen Teil seines Geldes für Drogen ausgeben

Doch den großen Teil des Geldes will er für Drogen ausgeben. Wie schlimm es ist, zeigt die Reportage von „Hartes Deutschland“: Zwar will er sich von dem Geld auch ein Hotelzimmer für die ersten Tage in Freiheit nehmen, doch weil er bei der Suche nicht gleich Erfolg hat, konsumiert er erneut Drogen. Die ersten 300 Euro sind bereits für Kokain und Co. draufgegangen – dabei ist Jan gerade seit vier Stunden frei. Erneut bekommt er Wahnvorstellungen. „Ich muss mit dem Scheiß aufhören, das bekommt mir nicht gut“, sagt er. Nur wenig später spritzt er sich das erste Heroin nach seiner Zeit im Gefängnis. Der Drogenkonsum: Er scheint das einzige Ritual zu sein, das den jungen Mann noch am Leben erhält.

Ob Jan es schafft, wieder den Weg in ein normales Leben ohne Drogen zu finden? Ob es ihm gelingt, ein Hotelzimmer und vielleicht sogar eine Wohnung zu finden? Und wie geht es mit dem 36-Jährigen weiter? Das sehen die Zuschauer von „Hartes Deutschland“ in den neuen Folgen der Doku – Donnerstag um 20.15 Uhr bei RTLZwei.