„Bin wütend geworden“

So geschockt war Ruth Moschner von Greta Thunberg

Greta Thunberg steht wie kaum eine andere Person für den Klimaschutz. Jetzt hat sie sich zum Nahost-Krieg geäußert. Ruth Moschner zeigt sich empört.

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Ruth Moschner kritisiert Greta Thunberg für einen Instagram-Post.
Ruth Moschner kritisiert Greta Thunberg für einen Instagram-Post.IMAGO / STAR-MEDIA

Greta Thunberg rief am vergangenen Freitag statt zu einem Streik fürs Klima zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern auf. In den Online-Netzwerken X (ehemals Twitter) und Instagram schrieb Thunberg: „Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza. Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern.“

Greta Thunberg positioniert sich zum Nahost-Konflikt

Einige Stunden nachdem Thunberg den Beitrag gepostet hatte, löschte sie ihn und lud ihn erneut hoch, diesmal mit einem neuen Foto. Zuvor hatte es Kritik an einem im Bild zu sehenden Kuscheltier gegeben, das angeblich an ein antisemitisches Symbol erinnere.

Thunberg schrieb in ihrem neuen Beitrag, ihr sei die Ähnlichkeit nicht bewusst gewesen. „Wir sind natürlich gegen jede Art von Diskriminierung und verurteilen Antisemitismus in jeglicher Form“, schrieb sie bei X.

Der Beitrag der schwedischen Umweltaktivistin erhielt viel Aufmerksamkeit und für Empörung. Kritiker mahnten an, dass Thunberg die 1.400 Todesopfer des Großangriffs der islamistischen Hamas auf Israel vor zwei Wochen nicht gesondert erwähnte.

Auch TV-Star Ruth Moschner äußert sich zu Thunbergs Haltung zum Nahost-Krieg. Auf Instagram erklärt sie in einer Story: „Ich habe lange überlegt, ob ich etwas zu Greta Thunberg sagen soll, weil mich das extrem bewegt hat. Ich bin ziemlich wütend geworden, was natürlich nicht die richtige Emotion ist, da laut was dazu zu sagen.“

„Greta hat hier einen großen Fehler gemacht“

Weiter verweist die 47-Jährige auf ein Interview von „RiffReporter“, der Genossenschaft für freien Journalismus. Darin kommt Tamar Zandberg zu Wort, eine prominente Vertreterin der israelischen Klima- und Menschenrechtsbewegung. 

Tamar Zandberg, gesicht der israelischen Klimaschutzbewegung, ist enttäuscht von Greta Thunberg
Tamar Zandberg, gesicht der israelischen Klimaschutzbewegung, ist enttäuscht von Greta ThunbergIMAGO / ZUMA Press

Zandberg habe Thunbergs Post „schockiert“ und „tief enttäuscht“, sagt sie. „Um zu verstehen, wie groß das Entsetzen darüber ist, muss man wissen, dass Greta Thunberg eine Heldin der Umweltbewegung in Israel war. Wie überall haben wir ihre Fähigkeit bewundert, dem Kampf gegen die Klimakrise eine Stimme zu geben.“ Thunbergs Sichtweise hält sie für „Blindheit gegenüber fundamentalen Werten der Menschlichkeit“.

Die Politikerin findet weiter: „Greta hat hier einen großen Fehler gemacht.“ Für die berühmte Klimaaktivistin könnte das Folgen haben: „Wenn Greta nicht versteht, was sie getan hat, und es nicht korrigiert, wird die Bewegung sich von ihr entfremden und abwenden.“