Die Sturmflut erwischte die Ostseeküsten in der vergangenen Nacht: Mit heftigen Windböen und einem Blitz-Hochwasser rauschte das Unwetter auch durch beliebte Urlaubsorte an der Ostsee. Schon am frühen Samstagmorgen entspannte sich die Lage wieder, die Pegelstände sanken – doch langsam wird nun das Ausmaß der Zerstörung deutlich. Besonders dramatisch hat es beispielsweise das Örtchen Sassnitz auf der Insel Rügen erwischt: Hier wurden die Strandpromenade und die sowieso baufällige Seebrücke zerstört.
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In Sassnitz auf Rügen hat die Sturmflut schwere Schäden hinterlassen
Sturm und Hochwasser sind an dem schönen Hafen-Ort auf Rügen nicht ohne Schäden vorbeigezogen. Auf Bildern ist die Verwüstung zu erkennen, die das katastrophale Wetter verursacht hat. Wie die Polizei bestätigt, hat die Strandpromenade Schaden erlitten: Hier wurden Bodenplatten durch die Überflutung angehoben und teilweise sogar weggeschwemmt. Auch die sowieso baufällige Seebrücke wurde stark in Mitleidenschaft gezogen, ist nun vorerst gesperrt. Zudem liegt überall Treibgut.
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Der Ort Sassnitz wurde besonders schwer getroffen, andere beliebte Urlaubsorte kamen glimpflicher davon. Dennoch ist auch auf Bilder anderer Städte zu sehen, dass die Sturmflut kleine und größere Schäden hinterlassen hat. Das Problem: Das ganze Ausmaß kann erst erfasst und gesichtet werden, wenn die Pegelstände vollends gesunken sind und das Wasser abgelaufen ist.
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Katastrophenschutz rechnet mit Schäden in dreistelliger Millionenhöhe
Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium von Schleswig-Holstein rechnet nach der Sturmflut an der Ostsee mit einem Hochwasserschaden in dreistelliger Millionenhöhe. „Mit dem ersten Tageslicht wird man auch die Schäden erst mal konkreter erkennen“, sagte Ralf Kirchhoff noch in der Nacht zum Samstag.
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Kirchhoff geht davon aus, dass die Schäden an Hochwasserschutzanlagen oder Gebäuden zum Teil erheblich sein werden. Neben Deichen und Hochwasserschutzanlagen sind auch Hafenanlagen, Uferbefestigungen und Gebäude betroffen. Hohe Kosten verursachen Sturmfluten an Stränden, wenn diese zum Teil ins Meer gerissen und später wieder aufgefüllt werden müssen.
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Auch erste Kritik wird laut. Die Sturmflut müsse die Politik wachrütteln, sagte etwa der Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler. „Wir haben gesehen, wie zerstörerisch Sturmflut und Hochwasser auch an der Ostseeküste sein können. Das Wasser kann völlig ungehindert in unsere Städte und Ortschaften fließen“, sagte er. „Die Menschen waren auf sich selbst gestellt. Das kann nicht sein.“ Selbst Oberzentren wie Flensburg hätten keine präventiven Konzepte zum Hochwasserschutz vorzuweisen. „Das ist auch ein politisches Versäumnis der Landesregierung in Kiel“, so der Abgeordnete.
Am Wochenende wurden weitere Forderungen in Schleswig-Holstein nach Konsequenzen aus den Erfahrungen der Sturmflut laut. Aus den Reihen der SPD, FDP und des Südschleswigschen Wählerverbands kamen Rufe nach Überprüfung und Verbesserung der Küstenschutzkonzepte, nach einem Hilfsfonds und nach mehr Geld für den Küstenschutz.
Weil vielerorts Strände und Dünen ins Wasser gespült wurden, will sich Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Backhaus an den für Küstenschutz zuständigen Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) wenden. „Ich werde ihn dringend bitten, aufgrund der aktuellen Lage bei uns in Mecklenburg-Vorpommern und in Schleswig-Holstein zusätzliche Mittel bereitzustellen.“ ■
