Wenn Profi-Koch Frank Rosin anrückt, bleibt oft kein Stein auf dem anderen – und das ist meist gut so: Wenn der TV-Koch gerufen wird, dann stecken die Lokale, die er für seine Fernsehsendung „Rosins Restaurants“ besucht, meistens in ziemlichen Schwierigkeiten. In den vergangenen Wochen stattete war Frank Rosin im Imbiss „Heikes Fritten-Eck“ in Husum, zuvor entstand „Rosins Restaurants“ im „Il Cortile“ in Erfurt. Diese Woche geht es für den Küchen-Profi nach Baden-Württemberg: Frank Rosin besucht das Gasthaus „Zum Ochsen“ in Eichstetten am Kaiserstuhl. Chef Sven Braunstein und seine Frau Yvonne haben Hilfe angefordert, weil sich zu wenig Gäste in ihr Lokal verirren. Frank Rosin nimmt den Laden in der neuesten Folge von „Rosins Restaurants“ unter die Lupe. Aber: Wie geht es Sven und Yvonne Braunstein und dem „Zum Ochsen“ heute? Wir haben nachgefragt.
„Rosins Restaurants“: Frank Rosin krempelt das Gasthaus „Zum Ochsen“ in Eichstetten um
Ein knappes Jahr ist es her, dass Sternekoch Frank Rosin dem Gasthaus „Zum Ochsen“ in Eichstetten einen Besuch abstattete. Der Grund: Die Gaststätte läuft nicht richtig. „Unser größtes Problem ist, dass wir sehr oft Tage haben, an denen kaum Gäste da sind“, erklärt Sven Braunstein in der Sendung. Immer wieder reicht das Geld am Ende des Monats nicht, um die Löhne der Mitarbeiter zu bezahlen. Frau Yvonne muss als Retterin herhalten: Von ihrem Lohn als Krankenschwester finanziert sie das Gasthaus „Zum Ochsen“ mit. Eine Situation, die auch dafür sorgt, dass die beiden gereizt sind – auch ihre Ehe leidet darunter. Muss das Gasthaus geschlossen werden?
Im Juli vergangenen Jahres rückte Frank Rosin an, um den beiden im Rahmen von „Rosins Restaurants“ zu helfen. Er überraschte sie mit einem Videoanruf. „Bei dem Anruf sollte es eigentlich nur darum gehen, ob wir für die Sendung wirklich genommen werden“, sagte Yvonne Braunstein dem Berliner KURIER. Doch dann war plötzlich Frank Rosin selbst dran – und stand noch während des Telefonats plötzlich vor der Tür. Eine riesige Überraschung für die Wirtsleute, auch wenn sie es zumindest ahnten. „Denn wir haben bei dem Videotelefonat den Hintergrund erkannt. Richtig realisiert haben wir es aber trotzdem erst, als er vor der Tür stand.“

Frank Rosin im Gasthaus „Zum Ochsen“: So liefen die Dreharbeiten für „Rosins Restaurants“
Das Herz sei ihnen in die Hose gerutscht, sagt Braunstein. Was folgte, waren Tage voller Stress. „Das war schon sehr herausfordernd. Wirklich überlegen konnten wir bei vielen Dingen nicht, wir haben nur funktioniert“, erklärt die Wirtin. Vor allem der Hof des Gasthauses „Zum Ochsen“, in dem das Finale stattfinden sollte, machte Probleme: Er musste noch komplett aufgeräumt und umgekrempelt werden. Zum Glück fanden sich Helfer aus der Familie und dem Freundeskreis. Und Frank Rosin? „Der ist knallhart“, sagt Yvonne. Der Sternekoch sei genauso, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt. „Aber es ist gut, er will ja etwas bewirken.“

Die Frage ist: Hat er mit „Rosins Restaurants“ wirklich etwas bewirkt? Zumindest in der Sendung sieht es so aus: Nach harter Kritik beim ersten Testessen fällt das Feedback der Gäste nach dem Abschlussessen sehr positiv aus. Und auch nach dem Ende des Drehs machten sich die ersten Fortschritte bemerkbar. „Wir haben viel Zuspruch aus dem Umfeld bekommen“, sagt Yvonne Braunstein. Mit dem Beginn der Sommermonate gebe es bei den Besucherzahlen nun eine leichte Tendenz nach oben.
Wie geht es dem Gasthaus „Zum Ochsen“ heute? So lief es nach Frank Rosins Besuch!
Mit Spannung blicken die Wirte des „Zum Ochsen“ aber vor allem auf die Ausstrahlung von „Rosins Restaurants“. „Wir nehmen es so, wie es kommt. Wir glauben schon, dass es einen Effekt haben wird – und dass viele, wenn das Wetter gut bleibt, unseren schönen Hof sehen wollen.“ Die beiden hoffen, dass viele Menschen im Umfeld, die das Gasthaus „Zum Ochsen“ bisher nicht kannten, nun darauf aufmerksam werden. Allerdings müsse man dann auch schauen, wie der Winter wird. Doch in einem Punkt kann Sven Braunstein Entwarnung geben: „Die Schließung ist vorerst vom Tisch“, sagt er.
Mitgenommen hätten die Gaststättenbetreiber vor allem Wissen zum richtigen und professionelleren Auftreten. „Und wir haben unsere Zusammenarbeit mit Winzern verstärkt“, sagt Yvonne Braunstein. Nicht alles, was der Sternekoch umsetzen wollte, haben die Braunsteins im „Zum Ochsen“ aber wirklich gewagt. Der Sternekoch wollte sie beispielsweise davon überzeugen, die Speisekarte zu ändern. „Das haben wir aber nicht gemacht. Wir können nicht Leber und Schnitzel aus dem Angebot nehmen – es gibt Gäste, die dafür kommen, die das top finden.“





