Wenn Frank Rosin mit seiner Sendung „Rosins Restaurants“ in Deutschlands Gasthäusern und Imbissen anrückt, dann bleibt kein Auge trocken – schließlich kommt der Sternekoch vorbei, wenn’s brennt. In den vergangenen Wochen war er bereits im Gasthaus „Zum Ochsen“ in Eichstetten, davor bei „Heikes Fritten-Eck“ in Husum. Diese Woche ist er mit seiner Sendung in „Zentgrafs Imbiss“ in Eiterfeld in Hessen zu Gast. Einem kleinen Laden, geführt von den Gastronomen Alexandra Pohl und Christoph Zentgraf. Doch auch hier läuft es nicht besonders rosig, zu ungewiss ist der Zustrom der Gäste. Konnte Frank Rosin helfen? Wie lief der Dreh mit dem TV-Star? Und wie geht es Zentgrafs Imbiss heute? Der Berliner KURIER hat bei den Gastwirten nachgefragt.
„Rosins Restaurants“: DARUM war Frank Rosin in Zentgrafs Imbiss in Eiterfeld
Bereits vor zwei Jahren rückte Frank Rosin bei Zentgrafs Imbiss in Eiterfeld, einer kleinen Gemeinde in Hessen, an. Die Betreiber Christoph Zentgraf und Alexandra Pohl hatten um Hilfe gebeten – und das aus verschiedenen Gründen. „Unser Hauptproblem ist, dass wir sehr starke Tage haben, wo wir nicht hinterherkommen“, sagt Alexandra Pohl in der Sendung, die am Donnerstag um 20.15 Uhr auf Kabel Eins ausgestrahlt wird. Doch dann, am nächsten Tag, müsse man in Zentgrafs Imbiss auf Kunden warten. „Das ist so schwer greifbar. Warum ist ein Tag so stark und der andere Tag wieder so schlecht?“
Der unberechenbare Zustrom hat auch finanzielle Konsequenzen. „Das Geld geht uns aus – und wir müssen sehen, dass wir alles halten können“, sagt Zentgraf. Er selbst arbeite nebenbei als DJ – und das Geld helfe den beiden, über die Runden zu kommen. „Wir müssen Monat für Monat gucken, ob wir unsere Miete bezahlen können, dass wir unsere Lieferanten bezahlen können. Es ist einfach nur schrecklich“, ergänzt Pohl. „Wenn unser Traum scheitert, wäre das eine persönliche Katastrophe.“ Finanziell würden die beiden alles verlieren, was sie je hatten, sagt sie. Und auch emotional wäre ein Verlust von Zentgrafs Imbiss dramatisch – denn sie selbst bauten den Imbiss von Grund auf neu. „Ich kenne hier jeden Stein, jedes Kabel in der Wand. Daher hängt auch mein Herz dran“, sagt Pohl.

Kann Frank Rosin helfen? Im August 2023 rückte der Sternekoch bei Zentgrafs Imbiss an, nahm den Imbiss genauestens unter die Lupe. „Die Dreharbeiten waren am Anfang stressig, aber je mehr wir uns auf die Leute vom Team eingelassen haben, desto besser ging es“, sagte Christoph Zentgraf dem KURIER. Am Anfang sei es wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man sich der eigenen Arbeit stellen muss, hartes Feedback von einem Profikoch bekommt. „Man bekommt den Spiegel vor Augen gehalten. Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe – und darum, bestimmte Fehler nicht mehr zu machen.“ Frank Rosin sei dabei eine Hilfe gewesen.
Frank Rosin in Zentgrafs Imbiss in Eiterfeld: Wie ist der TV-Star aus „Rosins Restaurants“ wirklich?
Aber: Wie ist der Sternekoch wirklich - und wie war die Arbeit mit ihm in Zentgrafs Imbiss in Eiterfeld? Im Fernsehen kommt Frank Rosin schließlich immer hart rüber, geht nicht zimperlich vor. „Aber wenn die Kamera aus ist, ist er ein herzensguter Mensch“, sagt Zentgraf. „Er steht einem mit Rat und Tat zur Seite, erklärt einem viel, wenn man Fragen hat. Er hat für jeden ein offenes Ohr. So, wie er im Fernsehen wirkt, ist er eigentlich gar nicht.“ Geholfen hat er trotzdem. Die Gastronomen hätten gelernt, dass es hilft, Dinge mal aus der Perspektive des Gastes zu sehen. „Man hat bei seiner Arbeit oft Scheuklappen auf“, sagt Pohl.

Nicht alles, was Frank Rosin bei „Rosins Restaurants“ vorgeschlagen hat, haben die beiden in Zentgrafs Imbiss aber umgesetzt. Er habe beispielsweise die Preise ändern wollen. „Aber das haben wir nicht gemacht – wir sind hier auf dem Dorf, nicht in der Stadt“, sagt Pohl. Auch die Ausweitung der Öffnungszeiten auf das Frühstück lehnten die Gastwirte ab. Der Grund: „Wir haben in der Umgebung Bäcker und Fleischer, zu denen wir nicht in Konkurrenz treten wollen. Wir sind eine kleine Gemeinde, wollen miteinander arbeiten und uns nicht gegenseitig die Kunden wegnehmen.“ Die Einwände habe Frank Rosin auch akzeptiert. „Mit ihm kann man wirklich reden“, sagt Pohl.
„Rosins Restaurants“: So geht es Zentgrafs Imbiss in Eiterfeld heute
Und wie fällt die Bilanz aus – hat sich für Zentgrafs Imbiss etwas geändert? Ja! „Wir haben schon nach dem Besuch von Frank Rosin eine Steigerung der Gästezahlen gemerkt, weil in der Lokalpresse ordentlich Werbung gemacht wurde“, sagt Zentgraf. „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ Weil die Dreharbeiten schon so lange her sind, hat sich inzwischen auch noch mehr getan: Die Bauarbeiten im Außenbereich, die wegen der finanziellen Schwierigkeiten während der Corona-Pandemie nicht fortgesetzt werden konnten, sind inzwischen beispielsweise Geschichte.
Ob die Ausstrahlung von „Rosins Restaurants“ nun in den kommenden Tagen dafür sorgt, dass neue Kunden dem Zentgrafs Imbiss in Eiterfeld die Bude einrennen, wird sich zeigen. Am Donnerstag werden auf jeden Fall Familienmitglieder, Freunde und Stammkunden im Imbiss sein, um die neue Folge der Show zu schauen – und zu feiern, dass Zentgrafs Imbiss dank Frank Rosin und „Rosins Restaurants“ seine schweren Zeiten überstanden hat.