Er ist einer der größten Restaurantkritiker im deutschen Fernsehen – und doch sind viele Gastronomen dankbar, wenn sich Sternekoch Frank Rosin zu ihnen auf den Weg macht. Der Grund: In seiner Sendung „Rosins Restaurants“ nimmt er nicht nur Gaststätten und Imbisse unter die Lupe, sondern hilft ihnen auch, das Geschäft ordentlich umzukrempeln und finanziell wieder auf die richtige Bahn zu kommen. Während Rosin sich in der vergangenen Woche das Fine-Dining-Lokal „Il Cortile“ in Erfurt vorknöpfte, ist dieses Mal ein etwas rustikaleres Geschäft an der Reihe: „Heikes Fritten-Eck“ in Husum. Wie geht es dem Lokal heute?
Heikes Fritten-Eck bei „Rosins Restaurants“: Fritten-Queen Heike kommt aus Berlin
Schon im vergangenen Herbst stattete Frank Rosin dem Imbiss einen Besuch ab, ging mit der Organisation in Heikes Fritten-Eck hart ins Gericht, krempelte in dem Laden einiges um. Was hat es gebracht? KURIER erreichte Heike Stiebler-Hansen, die Chefin der Frittenbude, per Telefon. Sie freut sich, dass die Hauptstadt sich meldet, denn sie ist selbst Berlinerin. Wie es ihr geht, was der Besuch von Frank Rosin gebracht hat? Darüber darf sie laut Vertrag nicht sprechen – erst nach der Ausstrahlung der Folge von „Rosins Restaurants“, die am Donnerstag um 20.15 Uhr bei Kabel Eins zu sehen ist. Wer den Streaming-Dienst Joyn nutzt, kann schon seit einer Woche bestaunen, welche Spuren Frank Rosin in Heikes Fritten-Eck hinterlassen hat.
Als der Sternekoch bei ihr aufschlug, freute sich die Fritten-Chefin gewaltig. „Ich habe mich wirklich gefreut, dass er da ist, und sehe das auch etwas als Neuanfang“, sagt sie in der Sendung. „Entweder kriegen wir den Karren jetzt hier aus dem Dreck – oder ich mache zu und höre auf. Was ich aber noch nicht will.“ Nur so viel: Die Frittenbude gibt es noch, das Geschäft scheint zu laufen, auch wenn Heike Stiebler-Hansen dem KURIER keine Details verraten möchte. Finanziell sah es zu Beginn des Drehs ziemlich schlecht aus. „Es läuft nicht so, wie ich mir das vorstelle“, sagte sie im Gespräch mit Rosin.
Sie wolle mehr Umsatz, mehr Gäste, wolle nicht immer das Geld für ihren eigenen Lohn zusammensparen müssen. „Ich habe einiges an offenen Rechnungen, viel bei meinem Steuerberater und ein bisschen was bei meinem Vermieter“, sagte die Chefin von Heikes Fritten-Eck. Sie selbst habe sich seit einem halben Jahr kein Gehalt gezahlt, habe alle ihre Ersparnisse in den Laden investiert. Mieterhöhung, Mindestlohn und gestiegene Kosten in vielen Bereichen machen die finanzielle Luft noch dünner.
„Ach du Scheiße“: Frank Rosin knöpft sich die Fritten aus Heikes Fritten-Eck vor
Und trotz vollem Engagement läuft es nicht, was laut Rosin verschiedene Gründe hat. Er erwartete schon beim Namen „Heikes Fritten-Eck“ die besten Fritten Deutschlands, verrät er bei „Rosins Restaurants“. Doch die Fritten überzeugen den Sternekoch nicht wirklich, entlocken ihm Kommentare wie „Ach du Scheiße“, „Ich habe so etwas noch nie gesehen“ und „Grausam.“. Auch die Testesser sind beim ersten Besuch leider wenig angetan. „Die hausgemachten Fritten sind ganz schwabbelig“, sagt einer der Gäste. „Die Soße schmeckt auch nicht“, ein anderer.
Schafft er es, Heikes Fritten-Eck wieder auf die Erfolgsspur zu bringen? Die Einrichtung wird auf den Prüfstand gestellt, die Speisenauswahl, die Rezepte. Frank Rosin motzt Heikes Fritten ordentlich auf! Das Ergebnis: Am Ende fällt das Urteil der Tester eindeutig aus! Von 27 Gästen geben am Ende 26 an, das Essen habe ihnen geschmeckt, alle bewerten die neue Einrichtung als gelungen – und auch die neue Ausrichtung als echter Imbiss finden die Testesser in 26 von 27 Fällen sehr gelungen. Der Anfang für den Neustart von Heikes Fritten-Eck ist damit gelegt.
Heike Fritten-Eck: Wie liefen die Dreharbeiten mit Frank Rosin?
Die Belohnung für anstrengende Tage: „Die Dreharbeiten waren eine große Belastung“, sagte die 59-Jährige Chefin von Heikes Fritten-Eck in einem Interview mit der Zeitung „Der Insel-Bote“. Zehn Tage lang wurde das Fritten-Eck im Herbst geschlossen, damit die Dreharbeiten stattfinden konnten. „Meine Hoffnung war, dass Frank mir beispielsweise zeigt, wie ich meine Rezepte verbessern kann“, sagte die Chefin von Heikes Fritten-Eck. Nur zwei Tage habe es gedauert, bis sich die Redaktion nach ihrer Bewerbung bei ihr meldete, verriet sie. Zu schwerwiegend waren offenbar die Probleme, mit denen sie in ihrem kleinen Fritten-Paradies kämpfte.
Ob es nun besser läuft und welche Auswirkungen die Ausstrahlung der Sendung haben wird? Ob die Gäste Heikes Fritten-Eck ab Freitag die Tür einrennen? Das wird sich zeigen. Für Sternekoch Frank Rosin fällt das Urteil klar aus. „Ich finde, dass wir ehrlich zusammengearbeitet haben. Wir haben uns nicht geschont. Und das macht es aus“, sagte der Restaurant-Experte am Ende der Folge von „Rosins Restaurants“. „Da merkt man auch, dass es vor allem kein Firlefanz war. Und ich glaube, das wird hier ein absoluter Hotspot werden.“ Wer den aufgemöbelten Imbiss testen will: Heikes Fritten-Eck befindet sich in der Poggenburgstraße 11 in 25813 Husum.