Die ganze Welt blickt auf die Region um Los Angeles: Schon mehrere Menschen sind bei den verheerenden Bränden, die rund um die Stadt wüten, ums Leben gekommen. Immer mehr tragische Schicksale rücken in den Fokus der Öffentlichkeit. Es sind Geschichten wie diese: Wie US-Medien berichten, ist ein ehemaliger Kinderstar aus Australien in seinem Haus ums Leben gekommen, als es niederbrannte. Rory Callum Sykes, der 1998 in der britischen TV-Serie „Kiddy Kapers“ zu sehen war, kam im Feuer ums Leben. Seine Mutter berichtete in einem Interview von den letzten Minuten im Leben des 32-Jährigen.
Als seine Mutter ihn retten wollte, rief Rory: „Mama, lass mich zurück“
Rory Callum Sykes wurde in Großbritannien geboren, lebte später in Australien und Amerika. 1998 gehörte er zum Cast der Fernsehserie „Kiddy Kapers“, wurde so in Australien bekannt. Zuletzt wohnte er in einem kleinen Cottage auf dem Anwesen seiner Familie in Malibu. Doch am 8. Januar kam der gerade 32 Jahre junge Mann ums Leben, als die verheerenden Waldbrände auch das Cottage erfassten – es brannte vollständig nieder.
Seine Mutter Shelley Sykes beschreibt auf Twitter und in einem Interview, was sich genau ereignet hatte: Das Feuer habe das Dach des kleinen Hauses erfasst, in dem sich ihr Sohn aufhielt. Sie habe noch versucht, ihm zu helfen, die Flammen zu löschen – doch das Wasser sei abgestellt gewesen und auch der völlig überlastete Notruf war nicht zu erreichen. „Er sagte: ‚Mama, lass mich zurück‘“, beschreibt sie die letzten Minuten, die sie mit ihrem Sohn erlebte. „Aber keine Mutter kann ihr Kind im Stich lassen.“

Das Problem: Sie habe ihn wegen eines gebrochenen Arms nicht hochheben oder bewegen können. Doch das wäre nötig gewesen, denn Rory Sykes konnte nichts sehen und litt unter Zerebralparese, einer Gruppe von Erkrankungen, die mit Bewegungsstörungen und Muskelsteife (Spastik) einhergehen. „Er hat mit Operationen und Therapien so viel überwunden, um sein Augenlicht wiederzuerlangen und laufen zu lernen“, sagt sie. „Trotz der Schmerzen war er immer noch begeistert davon, mit mir die Welt von Afrika bis in die Antarktis zu bereisen.“
It is with great sadness that I have to announce the death of my beautiful son @Rorysykes to the Malibu fires yesterday. I’m totally heart broken. British born Australian living in America, a wonderful son, a gift born on mine & his grandmas birthday 29 July 92, Rory Callum… pic.twitter.com/X77xyk83gx
— Shelley Sykes (@shelleysykes) January 9, 2025
Als sie ihm nicht aus dem Haus holen konnte, sei sie verzweifelt weggefahren, um Hilfe zu holen. „Die Feuerwehrleute sagten: ‚Was machen Sie da? Sie sollten nicht hier sein.‘ Und ich sagte: ‚Bitte helft Rory. Sein Häuschen steht in Flammen und ich habe kein Wasser.‘“, berichtete sie. Doch auch die Feuerwehrleute hatten kein Wasser. Sie fuhren Sykes zurück zu ihrem Grundstück, doch das Häuschen ihres Sohnes war bereits bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Rory (32) verbrannte in seinem eigenen Haus – die Feuerwehr konnte ihn nicht retten
„Wir konnten nichts tun. Als ich dort ankam, waren es bis auf die Grundmauern niedergebrannt und nur noch schwarze Asche.“ Das Haupthaus sei von den Flammen nicht angegriffen worden. „Aber überall flogen Glutstücke herum und ich konnte kaum atmen.“ Die Feuerwehrleute erklärten der Mutter daraufhin, dass ihr Sohn vermutlich schon an einer Rauchvergiftung gestorben sei, bevor die Flammen ihn überhaupt erreichen konnten.
Seine Leiche konnte in den Überresten des Hauses nicht sofort gefunden werden – Leichenspürhunde sollten sich in den Trümmern auf die Suche nach den Überresten von Rory Sykes machen. Mutter Shelley Sykes bezeichnete ihren Sohn als „wunderschön“ und „wunderbar“ – und sagte, sein Tot habe ihr „das Herz gebrochen“. Rory Sykes wurde auch damit bekannt, dass er sich öffentlich für Menschen mit Behinderung einsetzte. „Es ist egal, was einem im Leben passiert, es kommt darauf an, was man dagegen tut“, sagte er einmal. ■