Die Landtagswahl in Thüringen ist vorbei. Dem Bundesland stehen nun wohl langwierige Koalitionsverhandlungen bevor. Eines der CDU-Plakatmotive wird heute allerdings bei X weiter diskutiert – auch wegen der Grünen-Chefin.
Foto von Ricarda Lang wird zum Internet-Hit
Ein Pressefoto zeigt Ricarda Lang, wie sie auf der Wahlparty ein alkoholfreies Bier trinkt und nebenbei auf ihr Handy schaut. Nachdem die Wahlergebnisse feststanden, nahmen zahlreiche Social-Media-Nutzer die Grünen-Chefin aufs Korn. Sogar die „heute-show“ mischte mit. „mein Partner und ich, wenn wir am Ende des Monats auf den Kontostand schauen“, schrieb die ZDF-Satiresendung auf Instagram zu dem Bierfoto der Grünen-Chefin.
Grünen-Chefin grillt Thüringer CDU
Am Dienstag drehte Ricarda Lang jedoch den Spieß um. Mit den Worten „Wenn ich ‚Grillen muss erlaubt bleiben‘-Plakate sehe“ machte sie aus ihrem Bierfoto ebenfalls ein Meme und verspottete damit die Thüringer CDU. Obwohl keine Partei ein mögliches Grillverbot ins Gespräch gebracht hatte, stellte die Thüringer CDU auf einem Plakat klar, dass Grillen mit ihnen erlaubt bleibe. Bereits im Wahlkampf wurde die inhaltsleere Phrase kritisiert.
Wenn ich „Grillen muss erlaubt bleiben.“-Plakate sehe. pic.twitter.com/dE3KByrcqu
— Ricarda Lang (@Ricarda_Lang) September 3, 2024
Langs Post geht viral: Mehr als eine Million Menschen haben den Beitrag gesehen. 22.600 Nutzer likten das Foto, die meisten der über 1.400 Kommentare waren positiv.
Auch die Thüringer CDU, die Lang mit ihrem Beitrag auf die Schippe nimmt, reagierte mit zwei Herz- und einem grinsenden Emoji.

Grünen-Kandidatin Henfling kritisiert leere Phrasen der CDU
Das Plakat war bereits im Wahlkampf ausgiebig diskutiert worden. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Madeleine Henfling, sagte Ende August dazu: „Wir nehmen wahr, dass die anderen Parteien ihren Wahlkampf lieber mit Bundesthemen oder leeren Phrasen bestreiten und das fängt nicht erst beim russischen Angriffskrieg auf die Ukraine an.“
Ein Grillverbot gehöre zu den Themen, „die weder hier entschieden werden noch irgendjemand überhaupt gefordert hat oder die im Widerspruch stehen“, so Henfling. Sie warf der CDU vor, mit dieser Themensetzung auch zu versuchen, AfD-Wähler für sich zu gewinnen.
Bei der Landtagswahl in Thüringen flogen die Grünen mit 3,2 Prozent der Stimmen aus dem Parlament. Die CDU landete mit 23,6 Prozent deutlich hinter der AfD (32,8).■