Ein blutiger Abend in Bielefeld – mitten in der belebten Innenstadt fallen Schüsse! Das Opfer: Ex-Profiboxer Besar Nimani (†38). Die Staatsanwaltschaft fordert jetzt eine lebenslange Haftstrafe für den mutmaßlichen Schützen. Doch das Motiv bleibt ein Rätsel.
Eiskalter Mord an Profiboxer Besar Nimani
Der frühere Mittelgewichtsprofi wurde am 9. März 2024 in der Innenstadt regelrecht hingerichtet. Laut Staatsanwalt Veith Walter wollte Nimani nur einen Freund aus einem Friseursalon abholen – doch zwei Männer lauerten ihm bereits auf. Sie saßen in einem Café, griffen zu scharfen Pistolen und eröffneten das Feuer – ohne jede Vorwarnung!
Die brutale Szene dauerte nur Sekunden. Am Tatort fanden Ermittler 16 Patronenhülsen: 15 aus der Waffe des noch flüchtigen Schützen, eine aus der des Angeklagten. Mindestens fünf Kugeln durchbohrten den 38-Jährigen. „Er wurde von mehreren Geschossen regelrecht durchsiebt“, schilderte Nebenklage-Anwalt Peter Wüller. Der Boxer verblutete noch am Tatort.
Lebensgefahr für Passanten!
Und: Die Schießerei hätte noch viel schlimmer enden können! „Es hätten so viel mehr Personen getroffen werden können“, mahnte Staatsanwalt Walter. Kugeln schlugen in Restaurantwände und parkende Autos ein – nur wenige Meter entfernt von entsetzten Passanten.

Die Täter rannten nach dem brutalen Mord davon, doch mehrere Augenzeugen konnten sie identifizieren. Der 34-jährige Hauptverdächtige wurde Monate später in Belgien verhaftet. Sein mutmaßlicher Komplize ist weiter auf der Flucht. Die Polizei sucht fieberhaft nach dem zweiten Schützen!
Es war nicht das erste Mal, dass der Ex-Boxer in eine Schießerei verwickelt war. Bereits 2013 wurde Nimani von Kugeln getroffen. Damals geriet er mit seinem Bruder in einen Streit mit einem Dritten, der schließlich eine Pistole zog und abdrückte. Der Schütze wurde später wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er habe in Notwehr gehandelt – ihm soll zuvor eine Cola-Flasche auf den Kopf geschlagen worden sein.

Mord an Profiboxer Besar Nimani: Viele Fragen offen
Besar Nimani war mit zwölf Jahren mit seiner Familie aus dem Kosovo nach Deutschland geflüchtet. Der Sport half ihm bei der Integration – und brachte ihm großen Erfolg. In seiner Amateurkarriere gewann er 87 von 98 Kämpfen, freundete sich mit WBO-Weltmeister Marco Huck an und war als Profi fast unbesiegbar. Er holte Titel wie den IBF-International-Champion und den IBF-Europa-Champion im Halb-Mittelgewicht – in seiner gesamten Profikarriere verlor er nur einen einzigen Kampf. Doch er verkehrte offenbar bis zu seinem Tod mit den falschen Leuten.
Der Prozess um den Mord an Besar Nimani begann Ende Januar unter massiven Sicherheitsvorkehrungen – doch die Lage eskalierte. Ein Monat nach Verhandlungsbeginn wurden vor dem Gericht Schüsse abgefeuert! Die Opfer: Angehörige des Angeklagten. Schwer verletzt, mutmaßlich durch die Familie des ermordeten Boxers. Ein Racheakt?
Am 8. April soll das Urteil fallen. Doch eines ist sicher: Der Fall Besar Nimani bleibt eine Geschichte voller Gewalt, Vergeltung und offener Fragen. ■