Bei Schüssen in der Nähe des Landgerichts von Bielefeld sind am Mittwoch mehrere Menschen verletzt worden. Vier Verletzte würden derzeit im Krankenhaus behandelt, teilte die Polizei am Mittwochabend mit. Vor Ort wurden demnach zwei Tatverdächtige festgenommen, deren Tatbeteiligung allerdings noch nicht geklärt sei. Es soll sich bei der Schießerei um einen gezielten Angriff auf Personen handeln, die Bezug zu dem Prozess um den Tod eines ehemaligen Profiboxers Besar Nimani haben.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Schüsse fielen nach Ende einer Verhandlung im Prozess um den getöteten ehemaligen Profiboxer Besar Nimani. Die Polizei sperrte den Bereich schnell weiträumig ab, mehrere Rettungswagen standen noch am Nachmittag an der Kreuzung vor dem Gerichtsgebäude. Ein Hubschrauber war im Einsatz. „Meiden Sie den Bereich“, teilte die Polizei auf der Plattform X mit.
In der Nähe des Tatorts waren auch am frühen Abend noch zahlreiche schwer bewaffnete Kräfte der Polizei zu sehen. Mehrere Nebenstraßen sowie die mehrspurige Straße am Tatort wurden gesperrt. In einem abgesperrten Bereich sammeln sich nach Angaben eines dpa-Reporters weitere mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten mit Helm.

Mord in der Fußgängerzone von Bielefeld
Der Prozess um den Tod des Boxers hatte Ende Januar vor dem Landgericht begonnen. Die Verhandlungstage finden unter großen Sicherheitsauflagen statt. Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizei sichern jeweils das Gebäude und den Verhandlungssaal. Alle Besucher, Nebenkläger und Medienvertreter mussten sich vor Eintritt in den Gerichtssaal durchsuchen lassen.
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld sollen zwei Männer dem Opfer am 9. März 2024 aufgelauert und vor einem Geschäft in der Bielefelder Fußgängerzone 16 Schüsse abgegeben haben. Der 38-Jährige hatte zuvor in der Nähe sein Auto geparkt und war zu Fuß in Richtung des späteren Tatorts gegangen. Er verblutete noch am Tatort. Das Motiv ist bis heute unklar. Der jetzt wegen heimtückischen Mordes 34-jährige Angeklagte hat sich bislang nicht zu dem Tatvorwurf geäußert. Ein weiterer Tatverdächtiger ist weiterhin auf der Flucht. ■