Es ist eine Nachricht, die ganz Weilburg erschüttert: Am Ostersonntagabend wurde ein lebloser Kinderkörper aus der Lahn geborgen. Die Polizei teilte mit: „Es handelt sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um den seit 25.03.2025 vermissten 6-jährigen Jungen aus Weilburg.“ Um den kleinen Pawlos.
Der zarte Junge mit den dunklen Locken war autistisch, liebte Züge und Wasser – und galt als besonders abenteuerlustig. Wochenlang hatten bis zu 600 Helferinnen und Helfer rund um die mittelhessische Kleinstadt nach ihm gesucht. Auch Spezialflieger der Bundeswehr kamen zum Einsatz. Laut Schulamt hatte Pawlos das Gelände seiner Förderschule nach dem Mittagessen verlassen – sein Verschwinden wurde „binnen einer Minute bemerkt“. Doch alle Spuren verliefen im Sande.
Große Anteilnahme am Schicksal von Pawlos
Am Ostersonntag dann der schockierende Fund: Ein Kanufahrer entdeckte gegen 18 Uhr einen leblosen Kinderkörper unter der B456-Brücke über die Lahn. Die Rettungskräfte rückten sofort an, doch ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Noch steht die offizielle Identifikation aus – aber die Hinweise verdichten sich.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) zeigte sich bestürzt: „Die Nachricht vom Tod des kleinen Pawlos macht mich traurig“, schrieb er auf X. „Meine Gedanken sind bei seiner Familie.“

Weilburg steht still. In den vergangenen Wochen war die Stadt vereint in der Hoffnung – und der Sorge. Die Stimme seiner Mutter hallte durch Lautsprecherwagen der Feuerwehr: „Pawlos, komm raus, bitte versteck dich nicht!“ In seiner Muttersprache, aus dem Herzen gesprochen. In der ganzen Stadt hingen bunte Luftballons, sollten den Jungen aus einem möglichen Versteck locken. Doch Pawlos blieb verschwunden.
Untersuchungen sollen Pawlos Todesumstände klären
Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) rief zur Vorsicht auf: Man solle den Jungen nicht direkt ansprechen – er könne sonst weglaufen. Viele Helfer hatten in Gärten, Kellern, Schuppen und Nischen gesucht. Besondere Aufmerksamkeit galt der Lahn, denn: „Er klettert gerne und könnte sich in natürlichem Gelände aufhalten“, sagte Hanisch.
Die letzte Spur führte zum Bahnhof Weilburg, nahe Limburg. Ob Pawlos die Stadt vielleicht sogar verlassen hatte – niemand konnte es sicher sagen. Doch nun scheint das traurige Rätsel gelöst.
Die Polizei kündigte an, in den kommenden Tagen die Umstände des Todes zu untersuchen. Noch ist unklar, wie Pawlos ins Wasser gelangte. Unfall? Unglück? Es sind Fragen, die jetzt Antworten brauchen. ■