
Es ist ein massiver Schlag gegen die Kriminalität im Netz: Cybercrime-Experten haben mehr als 1.400 illegale Internetseiten gesperrt. Es bestehe der Verdacht des sogenannten Cybertrading-Betrugs, hieß es von Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg, Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gemeinsam mit. die Betrugsmasche sei ein Massenphänomen, Tausende Internet-Nutzer seien betroffen. Aber: Wie funktioniert sie – und was sollten sie wissen?
Ermittler nehmen mehr als 1400 Betrugs-Seiten vom Netz
Die Betrugsmasche, um die es geht, heißt „Cybertrading-Fraud“. Sie hat sich den Angaben nach in den vergangenen Jahren zu einem Massenphänomen entwickelt - mit stetig steigenden Fallzahlen. Gutgläubige Kundinnen und Kunden sollen dabei im Vertrauen auf eine lukrative Anlagemöglichkeit teils hohe Geldsummen auf betrügerischen Internetplattformen investieren. Die Täter erstellen den Angaben nach Internetauftritte, auf denen sie einem breiten Publikum die Eröffnung eines vermeintlichen Handelskontos. „Hierbei wenden sich die Täter bewusst an den deutschen Markt und gezielt an Personen, die in Deutschland leben und wohnen.“ Die Betreiber hätten aber keine Erlaubnis der Bafin für Wertpapierdienstleistungen und Bankgeschäfte.
„Tatsächlich werden die eingezahlten Gelder zu keinem Zeitpunkt einer Kapitalanlage zugeführt“, warnen die Ermittler. Flankierend rufen sogenannte Broker aus Callcentern im Ausland die Opfer an und animieren sie dazu, mehr Geld zu investieren. „Viele Geschädigte bemerken aufgrund des professionellen Vorgehens der Täter und des Einsatzes von gefälschten Handelsplattformen über Monate hinweg nicht, dass sie betrogen werden und werden zu weiteren Einzahlungen motiviert“, hieß es. Das Geld sei in der Regel vollständig verloren.

Bei der „Operation Herakles“ seien nun in Zusammenarbeit mit der europäischen Polizeibehörde Europol und bulgarischen Strafverfolgungsbehörden 1.406 aktive illegale Domains vom Netz genommen worden, hieß es. „Über die nun gesperrten Domains sollten Verbraucherinnen und Verbraucher getäuscht und zu vermeintlichen Investitionen auf manipulierten Handelsplattformen verleitet werden.“ Bislang seien die Täter unbekannt. Sie handeln den Angaben nach international und arbeitsteilig. Das Vorgehen bezeichnen die Behörden als „Crime as a Service“, also kriminelle Dienstleistungen.