14-Jähriger erstochen

Messer-Anschlag: „Papa vermisst dich!“ Familie und Freunde trauern um das Opfer

Ein Tag nach der furchtbaren Bluttat sind die Menschen in Österreich geschockt. Angehörige und Freunde des Todesopfers (14) trauern.

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Menschen trauern in Villach um den 14-Jährigen, der bei einem Messer-Angriff auf offener Straße getötet wurde. Vier weitere Verletzte befinden sich noch im Krankenhaus.
Menschen trauern in Villach um den 14-Jährigen, der bei einem Messer-Angriff auf offener Straße getötet wurde. Vier weitere Verletzte befinden sich noch im Krankenhaus.Gerd Eggenberger/APA/dpa, Facebook

Die Bluttat von Villach in Österreich – sie lässt einfach niemanden kalt! Am Samstagabend stach ein 23 Jahre alter Mann aus Syrien, der sich in den vergangenen Monaten offenbar über das Internet radikalisierte, auf Passanten ein. Vier Menschen wurden verletzt, ein 14 Jahre alter Junge getötet. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, trauern die Menschen in Villach und der Umgebung um das jugendliche Opfer. Mit einer Tränen-Botschaft meldet sich der Vater des jungen Mannes in den sozialen Netzwerken.

Nach der schrecklichen Bluttat: Villach trauert um das 14 Jahre alte Todesopfer

„Papa vermisst dich! Ich liebe dich mein Engel“, schrieb der Vater des ermordeten 14-Jährigen laut Berichten auf Facebook. Der Schock nach der Bluttat von Villach sitzt tief: In den Stunden nach der Tat und am Sonntag kamen zahlreiche Menschen zum Tatort, legten Blumen nieder und stellten Kerzen ab. Österreichische Medien berichten von einer unglaublichen Welle der Trauer – und sprachen mit Menschen, die den ermordeten Jugendlichen kannten.

So wird in einem Bericht des Portals 5min.at von einer jungen Frau namens Carla berichtet, die die beste Freundin des Toten war. „Es ist eine sehr schwere Zeit für mich, da ich mit Abstand die wichtigste Person in meinem Leben verloren habe“, sagte sie im Gespräch mit dem Portal. „Er war immer so glücklich und voller Hoffnung, er hat immer gesagt, wie stolz er auf mich ist, dass ich meine Probleme bekämpfe und nicht mehr weglaufe. Wir waren wirklich beste Freunde, er wusste alles über mich und ich wusste alles über ihn.“

Beste Freundin des Messer-Opfers von Villach: „Er hat das nicht verdient“

Er habe immer auf sie aufgepasst und sich darum gesorgt, dass sie sich gut fühlt.  „Wenn etwas Schlechtes passiert ist, hat er sich immer darum gekümmert, dass es mir wieder gut geht“, sagt sie weiter. „Er war nicht nur mein bester Freund, er war mein Bruder und ich wünschte, es wäre nicht so passiert, er hat das nicht verdient.“ Carla ist laut dem Bericht selbst 14 Jahre alt, will den ermordeten Jugendlichen zusammen mit ihren Freunden in Erinnerung behalten. „Er war ein sehr guter Freund. Er hat immer auf jeden aufgepasst und versucht zu helfen, wo es geht. Jetzt müssen wir ihn einfach im Gedenken halten und mit der Liebe, die er uns gegeben hat, müssen wir an ihn denken.“

Am Tag nach dem Anschlag kamen immer wieder Passanten zum Tatort, legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an.
Am Tag nach dem Anschlag kamen immer wieder Passanten zum Tatort, legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an.Gerd Eggenberger/APA/dpa

Am Samstagabend hatte der 23 Jahre alte Täter in der Innenstadt von Villach in Kärnten ein Messer gezückt, wahllos auf Passanten eingestochen. Der 14 Jahre alte Jugendliche starb an seinen schweren Verletzungen, vier weitere Menschen wurden verletzt, liegen teilweise sogar noch auf der Intensivstation. Die Behörden gaben bereits bekannt, dass es sich um einen islamistisch motivierten Anschlag gehandelt habe. Der Täter habe sich in den vergangenen Monaten im Internet radikalisiert, sei auf dem Video-Portal Tiktok etwa islamistischen Predigern gefolgt. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung sei auch eine Flagge des Islamischen Staates sichergestellt worden. Nach der Bluttat verbreitete sich ein Bild des Täters rasant im Netz – es zeigt den 23-Jährigen auf einer Bank, er grinst breit.

Auch der Vater einer Freundin des Verstorbenen meldet sich in einem Bericht zu Wort – auch er zeigt sich bestürzt. „Es ist total schrecklich, was da eigentlich passiert ist. In einer Stadt, wo wir derartige Vorfälle eigentlich noch nie gehabt haben.“ Man hoffe, dass sich so etwas nicht wiederhole. „Wir sehen trotzdem das Gute in Menschen, aber wir müssen uns etwas einfallen lassen, damit solche Sachen in Zukunft eigentlich nicht mehr passieren.“ Die Eltern wollen sich in der kommenden Zeit Gedanken machen, wie sie ihre Kinder besser schützen können. ■